Spannung garantiert!

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lesemöwe Avatar

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Die Krimis von Chris Carter um den Detective Robert Hunter garantieren Spannung von der ersten Seite an. So auch dieser. Die erste Szene im ersten Kapitel mutet zunächst harmlos an, denn es wird eine Situation erzählt, in der eine ältere Frau zum Babysitten zu einer Familie kommt. Die Eltern müssen weg und sie passt auf den kleinen, bereits schlafenden Jungen auf. Als sie nach einer Weile in die Küche geht, um sich einen Snack zu holen ... "»Uaah!«, schrie sie und machte einen Satz rückwärts. »Uaah!«, rief der Mann, der am Küchentisch saß und ein Sandwich aß, eine Millisekunde später." (Seite 8) ... plötzlich trifft sie einen fremden Mann in der Küche. Er kann sie davon überzeugen, dass es mit seiner Anwesenheit seine Richtigkeit hat, da er ein Cousin der Mutter des Jungen, auf den sie auspasst ist, aber dann ruft die Frau und teilt ihr mit, dass dies nicht stimmt. Das erste Kapitel endet mit den Zeilen: " »Nicole. Ich
habe keinen Cousin, der Mark heißt und aus Texas kommt. Und bei uns wohnt auch niemand in der Wohnung über der Garage. Ihr müsst raus aus dem Haus ...
sofort. Hast du mich verst–« KLONK. »Nicole?« »Nicole?« Die Leitung war tot." (Seite 11). Mehr erfährt man in der Leseprobe nicht. Aber man kann ahnen, dass das Adjektiv "tot" nicht zufällig an letzter Stelle des Satzes und des ganzen Kapitels steht. Es hat etwas Vorausdeutendes. Als Leser ist man nun hellwach und will unbedingt wissen, wie es weitergeht.

Doch zunächst erfolgt ein abrupter Szenenwechsel, denn man wird über die Geschichte der Hauptfigur, Detective Robert Hunter, informiert, erfährt etwas über seine Vergangenheit und darüber, dass sein Kollege wegziehen und seinen Arbeitsplatz verlassen wird.

Dann gibt es einen erneuten Schauplatzwechsel. Ähnlich wie in der ersten Szene beginnt die Handlung harmlos. Ein Junge namens Ricky wird von anderen Jungen geärgert und stürzt dadurch von seinem Fahrrad. Ein Mann, der sehr sympathisch und glaubwürdig wirkt, hilft ihm und überzeugt ihn, zu ihm ins Auto zu steigen, damit er ihm bei der Reparatur seines Fahrrades helfen kann. Und auch hier wieder ganz plötzlich der Umschwung: " Ricky runzelte die Stirn, als der Mann am Schultor der Morningside nicht anhielt. »Sie sind dran vorbeigefahren.« Ricky sah den Fahrer an. Der Mann erwiderte den Blick mit einem bösartigen Lächeln. »Ganz ruhig, Kleiner.« Seine Stimme hatte sich verändert. Von der anfänglichen Wärme und Freundlichkeit war jetzt nichts mehr übrig; sie klang hart, kalt und heiser. »Jetzt kann dir niemand mehr helfen.« (Seite 27).

Anschließend wieder ein Szenenwechsel zurück zu Hunter, der von seiner Chefin mit einem neuen Fall betraut wird."»Also, was gibt ’s denn, Captain?«, wollte Garcia w issen.
Captain Blake reichte jedem der Detectives eine Akte. Sie zögerte mit der Antwort, aber nicht um des Effekts willen. »Einen gottverdammten Alptraum, das gibt es.«" (Seite 30). Noch weiß man nicht, um welchen Fall es sich handelt, aber vielleicht gibt es eine Verbindung zu der ersten Szene des Romans?

Nun springt die Handlung wieder zurück zu Ricky. Er wird schwer misshandelt: "Nachdem der Mann ihn mitgenommen hatte, wurde Ricky ausgezogen und bewusstlos geschlagen. Als er wieder zu sich kam, wurde er mit einem starken Strahl eiskalten Wassers abgespritzt und dann erneut verprügelt" (Seite 30).

Ob es sich bei dem Mann,der ihn mitgenommen hat, um den Totmacher aus der Überschrift handelt? Ist der Mann derselbe, der sich in der ersten Szene als Cousin Mark ausgibt? Der Leser stellt sich viele Fragen, was dazu führt, dass er schnell weiterlesen will.

Erzähltechnische Mittel sind die schnellen Sprünge von einer Szene zur nächsten und die abrupten Enden, die bewirken, dass die Spannung kontinuierlich aufrecht erhalten bleibt.Die Handlungsstruktur ist komplex, das sieht man bereits an der Leseprobe, in der mindestens zwei Handlungsstränge vorhanden sind, die zunächst noch nicht ersichtlich zusammenhängen.

Nach dem Ende der Leseprobe möchte man nur noch eins: lesen, lesen, lesen, um zu erfahren, wie alles zusammenhängt!