Wieder ein spannender Auftakt

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glücksklee Avatar

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Chris Carter ist für mich inzwischen kein unbekannter Autor mehr. Im Rahmen einer Verlosung hier auf vorablesen.de habe ich "Die stille Bestie", also den Vorgängerband, gewonnen und schnell festgestellt, dass Chris Carter ein Garant für einen spannungsgeladenen, gut recherchierten Thriller ist. "Die stille Bestie" hat einige Fragen zu Robert Hunters Vergangenheit beantwortet, über die man als Leser eine ganze Weile im Dunklen getappt ist. (Ja, im Anschluss an "Die stille Bestie" habe ich mich durch die anderen Romane des Autors gelesen...).

Umso gespannter bin ich darauf, zu erfahren, wie Robert im Nachgang an die Erfahrungen aus dem vorherigen Band weitermacht und ob er für sich vielleicht doch so etwas wie einen Schlussstrich unter ein sehr schmerzhaftes Kapitel seiner Vergangenheit ziehen kann... oder ob das Erlebte nur neue Dämonen für ihn mit sich bringt.

Aber nun endlich zur eigentlichen Leseprobe, um die es hier geht. Wieder einmal wirft Chris Carter den Leser voll ins Geschehen. Eigentlich beginnt die Leseprobe mit einer harmlosen Situation, die Bennetts empfangen ihre Babysitterin, Nicole, da sie an diesem Abend an einem Abendessen mit einem Richter teilnehmen wollen. Eigentlich könnte es ein ruhiger Abend für Nicole werden, der kleine Junge, auf den sie aufpassen soll, schläft schließlich schon in seinem Bett. Als Nicole allerdings die Küche betritt, um sich etwas zu essen zu holen, trifft sie dort auf einen Mann, der sich als Audrey Bennetts Cousin vorstellt. In diesem Moment haben sich mir beim Lesen schon die Nackenhaare aufgestellt. Das war so ein Moment, in dem einem als Leser eigentlich klar ist, dass die Geschichte, die der Typ erzählt, zum Himmel stinkt. Allerdings lässt sich Nicole von dem gut aussehenden Mark allzu leicht einlullen und kauft ihm ab, dass Audrey wohl einfach vergessen hätte, dass er in der Wohnung über der Garage übernachtet... Hallo??? Wieso bestellt man einen Babysitter, wenn der Onkel zu Besuch ist und auf den Kleinen aufpassen könnte??? Als Nicole jedoch klar wird, dass Mark nicht der ist, für den er sich ausgibt, ist es schon zu spät... leider endet das Kapitel in einem halben Cliffhanger, ein typisches Instrument von Chris Carter, um einen Spannungsbogen aufzubauen. Wie es mit Nicole und ihrem Schützling Josh weitergeht, bleibt zunächst offen. Dass ist etwas, das Chris Carter irgendwie beherrscht wie kein anderer. Die Cliffhanger so zu setzen, dass man eigentlich schreien möchte: "Im Ernst jetzt?!"

Allerdings wird durch die folgenden Kapitel schnell klar, dass der Kerl Kinder entführt, spätestens, als er Ricky entführt, wird dem Leser klar, was "Mark" vorhat.

Man kann nur hoffen, dass es Garcia und Robert Hunter gelingen wird, dieses Monster aufzuhalten, bevor etwas Furchtbares passiert...

Dass unser Ermittlerduo in diesem Band wieder gemeinsam am Start ist, finde ich sehr gut. Denn eigentlich war es noch nicht klar, ob Garcia wieder in den Dienst im Morddezernat I zurückkehren würde. Wie er es allerdings geschafft hat, Robert weiszumachen, dass er ins Betrugsdezernat wechseln würde... das hat doch ein kleines Schmunzeln bei mir verursacht, dafür, dass Robert doch sonst nichts so einfach entgeht, vor allem nicht, wenn er belogen wird...

Die Leseprobe erhält von mir volle fünf Sterne und ich würde den neuen Carter einfach nur unwahrscheinlich gerne lesen, weil ich ahne, dass es sich auch hierbei um einen Thriller handelt, der spannend bis zur letzten Seite bleiben wird. Insbesondere möchte ich erfahren, inwieweit Robert die kürzlichen Erkenntnisse und Erfahrungen beeinflussen und ob es ihm vielleicht doch gelingt, sich von einigen seiner Dämonen zu befreien.

Ich drücke mir jedenfalls mal selbst ganz unverschämt die Daumen für die Auslosung und hoffe auf eines der Exemplare. :-)