Gefangen im Kontroll-Wahn

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redcat Avatar

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Das Cover ist genial und sehr ansprechend / anziehend. Ein junger Mann schaut einen förmlich direkt in die Augen und sagt: „Ich sehe Dich“. Das ist schon beinahe beängstigend. Schon beim Titel hat man das Gefühl, nichts mehr unbemerkt machen zu können, als wenn man selbst schon ein Stalking-Opfer ist. Die Schwarz-Weiß-Fotografie unterstreicht das Unheimliche.

Das Lesen hat mir sehr viel Spaß gemacht. War ich anfangs über die umfangreiche Leseprobe fast schon entsetzt, war ich letztendlich froh, dass sie über 60 Seiten hatte. Sie hat mich echt gefesselt und konnte Schaudern erzeugen. Der rückblickende Tagebuch ähnliche Bericht aus der Sicht der Protagonistin ist klasse und sehr authentisch geschrieben. Ich konnte mich sehr gut in die über beide Ohren in Ben verliebte 10-Klässlerin Marie hineinversetzen. Gelungen ist auch die Umsetzung der aktuellen „Smartphone- / Social-Network-Problematik“, mit der die heutige Gesellschaft aktuell ständig konfrontiert ist.

Ich bin gespannt, wie die Geschichte weitergeht. Irgendwie scheint alles aus dem Ruder zu laufen und auf eine Katastrophe zuzusteuern. Der neue Klassenkamerad Ben ist schon sehr eigenwillig und scheint es allen recht machen zu müssen und weiß in kürzester Zeit die privatesten Dinge seiner Mitschüler. Suspekt, suspekt!
Ich bin zuversichtlich, dass es sich hier um eine absolut spannende, beklemmende und packende Thriller-artige Story geht, die unter die Haut geht und auf jeden Fall auch zum Nachdenken über den Umgang in und mit der digitalen Welt anregt.
Ich glaube ebenfalls, das Buch eignet sich aufgrund der Thematik als Klassenlektüre für 8-10 Klassen, zumal die Hauptprotagonisten dieser Altersklasse zuzuordnen sind.