Zu poetischer Schreibstil

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
steffmcfly Avatar

Von

Nachdem Sam einen tragischen Verlust erlitten hat, schwört er sich, nie wieder zu lieben. Im Krankenhaus trifft er Neo, einen mürrischen Jungen mit Anorexie, der nur schreiben möchte, Sony, ein Mädchen mit nur einem funktionsfähigen Lungenflügel, und Coeur, einen sanften Riesen mit einem schwachen Herzen. Zusammen kämpfen sie darum, das zurückzugewinnen, was ihre Krankheiten ihnen genommen haben, und die Erfahrungen zu machen, die anderen Jugendlichen vorbehalten sind. Trotz ihrer Freundschaft ist ihnen stets bewusst, wie endlich ihr Leben sein kann. Als Hikari neu auf die Station kommt, wird alles anders: Sam erkennt in Hikari die Seele einer vergangenen Liebe wieder und der Frieden gerät ins Wanken.

Das Buch wird auf mehreren Zeitebenen erzählt, wodurch sich nach und nach immer mehr Puzzleteile zu einem großen Ganzen zusammenfügen sollen.

Die Charaktere waren auf ihre Weise allesamt besonders. Ich mochte, dass man durch die Rückblenden immer mehr über die sonst sehr blassen Charaktere erfahren konnte. Man lernte sie "privat" kennen, vor ihrer Krankheit und ohne die sehr bedrückende Stimmung im Krankenhaus. Gerade bei Neo und Coeur fand ich das Aufeinandertreffen sehr schön. Verrückt, dass sie sich im Krankenhaus wiedergetroffen hatten und ihre Freundschaft eine zweite Chance bekam.
Ich weiß, dass es Teil der Geschichte war, aber ich konnte Sam einfach nicht greifen. Ich weiß, dass er mystisch und nicht "normal" rüberkommen sollte, aber er entzog sich mir einfach komplett. Ich wusste nie, was er eigentlich will und auch wenn es wahrscheinlich seine innere Zerrissenheit widerspiegeln sollte, so war ich teilweise von dem ganzen Hin und Her einfach verwirrt.
Ich mochte, wie die Charaktere zusammenspielten, wie sie irgendwie eins wurden und sich gefühlt auch alle aneinander annäherten und tatsächlich zu einer einheit geworden sind.

Mit dem Schreibstil kam ich jedoch so gar nicht zurecht. Ich weiß, dass er besonder poetisch und verspielt sein sollte, aber ich befürchte, dass das einfach nicht meins ist. Ich hab mich so schwer getan mit den ganzen blumigen Umschreibungen, die teilweise zu gewollt und daher nicht immer authentisch für mich gewesen sind. Klar werden Charaktere in dem Setting und diesem Background sicherlich ein wenig poetisch und rührselig, aber jeder einzelne? Puh, ich weiß nicht.

Eine sicherlich sehr berührende Geschichte, die mich aber nicht komplett in ihren Bann ziehen konnte.