Eine schöne Coming-of-age Story mit queeren Charakteren

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I Kissed Shara Wheeler von Casey McQuiston

Shara Wheeler ist das perfekte Mädchen in der engstirnigen Kleinstadt in Alabama. Doch dann küsst sie Chloe Green und verschwindet spurlos, aber nicht ohne Chloe kryptische Nachrichten zu hinterlassen, welche Chloes Ehrgeiz sie zu finden wecken.

Bei "I Kissed Shara Wheeler" handelt es sich um eine wunderschöne Liebesgeschichte mit queeren Charakteren. Das Cover hat mich dabei sofort angesprochen, da es sehr schön anzusehen ist mit den Farben und der Illustration. Auch wird einem die Zielgruppe und das Genre mit dem Cover deutlich.

Chloe ist eine interessante Protagonistin. Sie hat eine verrückte Ader und macht auch Fehler, aber es ist schön zu sehen, dass ihre Fehler nicht einfach vergeben und vergessen werden. Sie macht eine Entwickelung durch, in der man sich selber auch wiedersehen kann. Generell sind alle Charaktere gut durchdacht, sogar die die nur sehr kurz vorkommen. Man wünscht sich sogar mehr von den Background-Charakteren zu sehen. Dabei machen nicht alle Charaktere eine Entwickelung durch. Manche werden dem Leser nur auf eine andere Art näher gebracht, was zeigt, wie vielfältig sie doch sind. Zudem gibt es nach jedem Kapitel Zusatz Einblicke in die Gedanken und Gefühle der Charaktere durch ihre Schulaufsätze und andere Notizen, was ich sehr schön fand.

Inhaltlich war ich positiv überrascht, denn ich dachte jedes Mal, ich wüsste, wie es weiter geht, wurde jedoch immer wieder eines Besseren belehrt. Denn auch wenn viel mit Klischees gearbeitet wurde, ging die Autorin letztendlich gegen diese Stereotype, was zu einer ganz neuen Geschichte führte. Dadurch war ich zwischendurch etwas skeptisch, wohin das Ganze ging, aber am Ende hat alles gepasst und es wurde auch ein schöner Abschluss gefunden.

Zudem ist es nicht nur eine Geschichte über queere Charaktere, die für queere Menschen geschrieben wurde, sondern viel mehr. Es geht darum, wie sehr unsere Mitmenschen uns prägen, auch wenn wir es nicht zugeben, nicht wahrhaben wollen. Es geht um die Heuchelei derjenigen, die aus Minderheiten Feinde machen und darum, wie sehr wir in der Gesellschaft ums Überleben kämpfen, wo wir doch einfach leben könnten.

Zuletzt kann ich nur sagen, dass der Schreibstil und der Humor sowie die Popkulturreferenzen der Autorin mir sehr gut gefallen haben und ich auf jeden Fall mehr von der Autorin lesen werde.

Alles in allem kann gesagt werden, dass es sich um eine schöne Coming-of-age Story mit queeren Charakteren handelt.