Detailverliebtheit zum Synchronsprechen; zu viel Drama gegen Ende

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deathberry Avatar

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„I love you heißt noch lange nicht Ich liebe dich“ ist das erste Jugendbuch zweier Autorinnen die unter dem Pseudonym Cleo Leuchtenberg schreiben.
Das Coverdesign gefällt mir recht gut. Bis auf den verspielten Schriftzug wurde auf viel Geschnörkel und Gedöns verzichtet und es minimalistisch, aber eindrucksvoll gehalten. Schön fand ich es, dass man unter dem Umschlag noch eine Nachricht finden konnte.

Der Schreibstil der Autorinnen hat mir gut gefallen. Auch wenn ich Perspektivenwechsel nicht unbedingt benötige, haben sie es doch geschafft, die beiden Protagonisten klar zu definieren und zu unterscheiden, indem sie ihre Eigenheiten und Persönlichkeiten deutlich herausgearbeitet haben. Ich finde es erstaunlich mit wie viel Hintergrundwissen und Detailverliebtheit zum Synchronsprechen dieses Buch glänzen kann. Ich habe definitiv einiges gelernt und fand es sehr spannend Lillys Weg zur anerkannten Sprecherin zu verfolgen.

Lilly war mir als Protagonistin sehr sympathisch, auch wenn sie es nicht immer einfach hat und vor allem schwer hat, Freunde zu finden, da ihre Familie so oft jobbedingt umzieht. Aber im Gegensatz zu Lilly hat es Ben um ein Vielfaches schwerer. Seine Familie ist nicht gerade eine Bilderbuchfamilie. Viel mehr muss er sich fast ganz alleine durchschlagen. Wobei durchschlagen (verbal gesehen) voll auf ihn zutrifft. Bevor er Leute an sich ranlässt, schlägt er gern mit Worten um sich und zieht sich in sein Schneckenhaus zurück. Ich war nicht mit jeder seiner Handlungen zufrieden, auch wenn ich vieles nachvollziehen kann.
Die Entwicklungen zwischen ihm und Lilly fand ich sehr schön, vor allem die Mitte des Buches konnte mich überzeugen. Der letzte Abschnitt war mir zu sehr dramatisiert, was dieses wundervolle Buch gar nicht gebraucht hätte. Da hat mir der Fokus auf dem Synchronsprechen und der aufkeimenden Liebesbeziehung zwischen den beiden Protagonisten besser gefallen, als das – meiner Meinung nach – unnötige Drama am Ende.