Entspanntes Leseerlebnis

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
elchi130 Avatar

Von

Lilly und Ben synchronisieren zusammen einen Hollywood Blockbuster. Für Lilly ist es die erste Arbeit in der Branche, Ben jedoch ist DIE deutsche Stimme des bekannten Hollywood Schauspielers Lex B. Tyson. Die Mädels himmeln ihn an. Doch für ihn sind sie lediglich Plüschtiere. Und auch auf Lilly schaut er zu Beginn mit Verachtung herab, weil er in ihr nur die verwöhnte Tochter eines Konsuls sieht. Doch schnell wendet sich das Blatt und die beiden kommen sich näher. Da beide jedoch sehr verletzlich sind, fliegen auch immer wieder die Fetzen…

Das Buch ist so geschrieben, dass es beim Lesen direkt wie ein Film vor meinem inneren Auge abgelaufen ist. Lilly ist am Anfang des Buches sehr schüchtern, unsicher und verletzlich. Sie hat gerade eine große Enttäuschung in der Liebe hinter sich. Durch die Tätigkeit ihres Vaters muss sie ständig umziehen, immer wieder ein neues Land, neue Freunde, eine neue Schule. Sie lebt für die Schauspielerei und sie gibt alles, um die Rolle als deutsche Stimmer für den neuen, angesagten Star am Hollywood-Himmel zu bekommen. Da sie jedoch zweisprachig aufgewachsen ist, hat sie immer wieder Probleme mit der sauberen Aussprache, was sie zusätzlich unsicher macht. Doch im Laufe des Buches wandelt sie sich und wächst über sich hinaus. Sie entwickelt sich zu einer selbstbewussten jungen Frau und zum kommenden Stern am deutschen Himmel.

Mir hat Berlin als Stadt, in der die Geschichte spielt, sehr gut gefallen und Berlin gehört für mich neben Lilly, Ben und Gamse, die den beiden immer wieder hilft, zu den tragenden Elementen der Story. Die Stadt ist perfekt gewählt, genauso wie die Liebesgeschichte in die Welt des Hollywood-Glamour und in ein Synchronstudio zu versetzen.

Ben und Lilly treffen sich täglich, um den Blockbuster schnellstens zu synchronisieren. Ben ist eine sehr problematische Figur. Im Augenblick ist er völlig abgebrannt, hat Schulden, seine Miete schon ewig nicht mehr bezahlt, fühlt sich von allen ungeliebt und droht im Leben zu scheitern. Mädchen sind für ihn entweder Plüschtiere oder er ist ihnen gegenüber sehr unsicher und beginnt deshalb um sich zu schlagen. Lilly bekommt das immer wieder zu spüren. Sie ist jedoch auf seine Hilfe angewiesen. Auf beiden Seiten wächst so mit der Zeit immer weiter eine Faszination für die andere Person, die immer wieder durch die Unsicherheiten und Verletzlichkeiten dem anderen Geschlecht gegenüber getrübt wird. Lilly, die von ihrem Ex-Freund tief verletzt worden ist und deshalb Probleme hat, zu vertrauen und Ben, der generell Probleme hat, anderen zu vertrauen. Doch Schritt für Schritt nähern sich die beiden an und stoßen sich wieder ab…

Die Geschichte zwischen Lilly und Ben ist zwar eine, wie ich sie in meinem Leben so oder ähnlich schon einige Male gelesen habe. Trotzdem ist es eine sehr schöne und wie ich finde, auch glaubhafte Geschichte. Ich kann mir das ganze Buch auch sehr gut verfilmt vorstellen. Dazu kommt, dass der Ort Berlin perfekt gewählt worden ist und die Idee, das Ganze in das Umfeld der Synchronstudios rund um die Synchronisation eines Hollywoodfilms zu packen, hat der Geschichte Spannung verliehen.

Für mich ein rundum gelungenes Buch!