schöne Liebesgeschichte vor interessantem Setting

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
my.bookish.paradise Avatar

Von

Inhalt:
Mädchen lieben die Liebe. Erst recht, wenn sie echt ist.
Lilly träumt von der großen, ewigen Liebe, so perfekt wie in einem Hollywood-Film. Als sie die weibliche Hauptrolle in einem Hollywood-Blockbuster synchronisieren darf, ist sie überglücklich. Wenn da bloß nicht ihr Synchronpartner Ben wäre! Denn für ihn ist das Ganze nur ein Job, und gegen romantische Liebe ist er allergisch. Zu dumm, dass er mit Lilly eine leidenschaftliche Liebesszene nach der anderen einsprechen muss. Es knallt und knistert gewaltig zwischen den beiden und am Ende sieht auch Lilly ein, dass das echte Leben viel mehr zu bieten hat als Hollywood.

Meinung:
Das Thema Synchronsprecher ist glaube etwas völlig neues im Jugendbuchgenre. Allein deshalb musste ich das Buch einfach lesen. Und ich fand es toll, dass es tatsächlich diese Hinter-den-Kulissen-Infos gab, wie die Synchronarbeiten so laufen, wie der Tagesablauf ist bis hin zu Sprechübungen. Was ich auch besonders mochte war die Geschichte in der Geschichte: denn der „Film“ – eine Dystopie die genau mein Geschmack wär und für die ich mir echt ein eigenes Buch wünschen würde :D – wird uns in Auszügen als Skript gegeben.
Lilly kommt aus reichem Hause, sie zog schon oft um und hat großes Schauspieltalent. Diese Synchronarbeit ist ihre erste, während Ben in einer winzigen schrecklichen Wohnung lebt, kein Geld hat und sich durch Synchronarbeit über Wasser hält. Nicht so glamourös wie man vielleicht denken würde. Ben weist anfangs jeden mit seiner rauen Schale und seinem Zynismus ab, aber darunter verbirgt sich einfach ein Junge, der sehr verletzlich und allein ist. Auch seinen Familienhintergrund fand ich da sehr gut. Und einsam ist auch Lilly, denn ihre Eltern können mit ihrem Traum vom Schauspielen nichts anfangen, aber Lilly ist sehr ehrgeizig und willensstark und will ihren Traum erreichen.
Erzählt wird uns die Geschichte abwechselnd aus Sicht von Lilly und Ben. Und hier fing für mich persönlich das Problem an – ich wurde einfach nicht richtig warm mit der Erzählstimme. Es sind sehr viele kurze Sätze, die teilweise einfach nur abgehackt und emotionslos wirken und bei mir keine Gefühle aufkommen ließen. Eigentlich passt inhaltlich nämlich wirklich alles, das Setting und die zart wachsende Liebesgeschichte, die Probleme der Charaktere. Aber durch den Erzählstil kam ich nur holprig in das Geschehen rein und wurde immer mal wieder ausgebremst.

Fazit:
Auch wenn ich mit der Erzählstimme so meine Probleme hatte ist I „love you heißt noch lange nicht ich liebe dich“ ein wirklich schönes Jugendbuch, das vor allem mit dem Synchronstudio-Setting punkten kann.