In der Rapper-Szene

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tux Avatar

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Der Junge auf dem Cover mit dem Cap bringt für mich die Assoziation mit der Rapper-Szene, die in diesem Buch eine große Rolle spielt. Auch wenn es ein Thriller mit vielen Krimi-Elementen ist, sind I.Q.s Deduktionsfähigkeiten doch im Zentrum der Geschichte. Das Rappermilieu ist lediglich Hauphandlungsspielplatz. Das Cover sieht ganz gut aus; wird aber nicht zu meinen Lieblingscoverbilder avancieren.

Der Beginn des Buches, der mit einem Zitat von Tupac Shakur geziert wird, imponiert mir sehr. Tupac Shakur ist für mich der Inbegriff der Rapperszene, auch wenn ich so gut wie gar nicht in diesem Metier bewandert bin. Das Buch bietet einige interessante Hintergrundwissen, die meinen Horizont definitiv erweitert haben.

Von der Geschichte bin ich bedingt überzeugt. Der Hauptcharakter Isaiah ist eine äußerst interessante Figur. Seine deduktiven Fähigkeiten sind erstaunlich und spannend. Ich bin großer Fan solcher Figuren; z.B. Sherlock. Deswegen fand ich Isaiah auch sehr cool.

Der Autor lässt die Geschichte ruhig angehen. Er erzählt viel von verschiedenen Personen und dessen Lebensumständen. Weswegen mir der Einstieg nicht allzu leicht gefallen ist. Zum Glück wird es später spannender. Vor allem Isaiahs Fähigkeiten geschuldet; jedoch hätte die Geschichte für meinen Geschmack eine Spur rasanter sein können. Die vulgäre Sprachweise hat mich auch nicht angesprochen, allerdings ist sie wohl für das Milieu angemessen. Identifizieren konnte ich mich damit allerdings nicht.
Durch viele Slang-Ausdrücke und Anspielungen, die ich nicht kenne, erschwert, fand ich das Lesen sonst etwas reizlos. Ich hatte nicht das Gefühl, unbedingt weiterlesen zu müssen; dieses Gefühl ist das, was für mich einen guten Thriller ausmacht.

Fazit: Das Buch bedient jene, die sich mit der Rapper-Szene anfreunden können und sich eine spannende, wenn auch teilweise langatmige Geschichte darin erhoffen. Alle anderen bekommen einen soliden Thriller, der mit einer interessanten Hauptfigur glänzt, aber auch einige Schwächen aufweist, wie die blassen Nebencharaktere. Bedenkt man, dass es das Debüt-Werk von Joe Ide ist, hat dieser mit I.Q. einen ordentlichen Start hingelegt.