typisch amerikanisch

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vroni123 Avatar

Von

I.Q. von Joe Ide

Der Vorteil des Buches mich darauf neugierig zu machen war, dass die Leseprobe einen Teil mitten aus dem Geschehen herauspickte. Es war der interessanteste und spannendste Abschnitt vom Ganzen.
Inhalt:
I.Q. nennt man Isaiah Quintabe in den schwarzen Hoods von Los Angeles. Weil er ein Genie ist und weil er als eine Art Nachbarschaftsdetektiv ohne Lizenz den „kleinen Leuten“ zu ihrem Recht verhilft. Oder, wenn es schwierig ist, immerhin zu Gerechtigkeit, Genugtuung und Entschädigung. Zusammen mit seinem sidekick, dem schlagfertigen Gangsta Dodson, wird er wider Willen von dem Top-Rapper Murda One angeheuert, um Mordanschläge auf dessen Leben aufzuklären. Das führt ins finstere Herz des Rap-Business, wo sich jede Menge wunderliche und tödliche Gestalten tummeln: Gangsa Rapper, Bitches, Anwälte, Auftagskiller, Drogenbosse, Big-Business-Leute und Medienvolk.
Bald haben es I.Q. und Dodson mit verfeindeten Gangs, schießwütigen Narcos und gierigen Musikproduzenten zu tun. Gut, dass I.Q. ein Weltmeister der Deduktion ist, und gut auch, dass er notfalls genauso viel kriminelle Energien hat wie seine Widersacher. Oder noch mehr....

Den Ausschnitt der Leseprobe fand ich aus diesem Thriller am bemerkenswertesten. Der Rest hat mich nicht komplett überzeugen können. Actionreich ohne Zweifel, doch den Nervenkitzel habe ich vermisst.
Ständige Rückblenden in die Vergangenheit von I.Q. wieso er selbst im kriminellen Milieu landete, haben zwar seine Motivationen erklärt, in diesem Thriller aber die eigentliche Handlung in den Hintergrund gedrängt. Auch die sich ständig wiederkehrenden Ausdrücke wie Gagsta, Mutherfucka, Bitches waren nicht meine Sprache. Viele verwirrende Namen und Begriffe die eigentlich m.E. nichts mit der Handlung zu tun hatten, haben mich etwas verwirrt. Der Lesefluss war auch deshalb gelegentlich gestört, weil ich viele Wörter erst nachschlagen musste. I.Q. ist flott geschrieben, jedoch in einer Ausdrucksweise, die mir persönlich nicht wirklich liegt. Die meisten Charaktere der Handelnden blieben für mich oberflächlich dargestellt. Auch wieso sich I.Q., trotz seiner brillanten Intelligenz, sich von Dodson hat dermaßen herunterziehen lassen, blieb mir unverständlich. Schockierend für mich ist allerdings der Einblick in ein soziales Milieu, das teilweise so kriminell und gewalttätig in Amerika wirklich realistisch ist.
Es ist ein typischer amerikanischer Thriller, actionreich, gewalttätig und ein bisschen verrückt. Es ist für mich ein vollkommen neues und auch beachtenswertes Thema in einem Thriller, aber etwas verworren und durcheinander für mich als Leser.