Bizarr

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
clara_fall Avatar

Von

Das war mein erster Gedanke, nachdem ich mit der (leider recht kurzen) LP fertig war. Sie beginnt mit einem Unbekannten, der per Nachtsichtgerät einen alten Wohnwagen beobachtet, in dem sich ein weiterer Unbekannter befindet, der seit vielen Jahren wie auf der Flucht lebt und tagtäglich die tödliche Bedrohung spürt.

Und dann ist da Jörg Albrecht, HK, mit der Reeperbahn als sein Revier, schlaflos, von Sehnsucht erfüllt nach seinen beiden Töchtern Clara und Swantje, die seine Frau mitgenommen hat, weil sie es vorzog, lieber mit ihrem Dentisten zusammenzuleben als mit ihm, "der ständig Arbeit mit nach Hause brachte". Fast erleichtert kann er sein ruheloses Nachtlager verlassen, als er von seiner Kollegin Hannah Friedrichs über einen Leichenfund im Millieu unterrichtet wird. Bald schon muss er feststellen, dass es sich bei dem Toten um seinen Kollegen Ole Hartung handelt, den er vor einiger Zeit aufgrund von Erpressungsgerüchten mit der Beobachtung dieses noblen Etablissements beauftragt hatte. Eigentlich hatte er dessen Auftrag längst ausgeblendet, weil er ihn für harmlos und unspektakulär hielt, doch nun wird er eines Besseren belehrt, denn die Leiche weist alles auf, womit man einem Menschen die letzte Würde nehmen kann.

Dann ist da noch eine andere Person, die ihre Eindrücke schildert - vermutlich ein Mitarbeiter aus Albrechts Team. Welche Rolle wird er noch in dieser Handlung einnehmen?

Ich bin ehrlich, die LP habe ich mit großem Vergnügen gelesen. Der Stil des Autors ist breitgefächert - mal mit leisem Humor, dann wieder zynisch, grausam. In jedem Fall zieht er den Leser in seine Story hinein, langweilt ihn nicht. Das Cover ist zwar schlicht, aber die Art der Technik zieht den Betrachter förmlich an und gibt ihm das Gefühl, hier etwas Besonderes erwarten zu können.