ich bin der Herr deiner Angst

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lauragoller Avatar

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Der Hauptkommissar Jörg Albrecht ermittelt im Rotlichtmilieu, das Opfer ist ausgerechnet ein Kollege von ihm. Was hatte Ole dort zu suchen, irgendwie passt er da gar nicht hin. Führte Ole ein Doppelleben? Dann ein Entführungsfall, eine schwangere Kollegin Kerstin. Sie wurde mit der Todesursache „Tod durch nukleare Strahleneinwirkung“ aufgefunden. Die beiden Opfer müssen den Täter gekannt haben, wie sonst kam er so nah an sie heran. Doch es folgen noch mehr Mordopfer. Endlich ein kleiner Durchbruch: die Indizien deuten auf einen längst zurückliegenden Fall: den sogenannten Traumfänger. Doch der Täter von damals sitzt noch in der Sicherungsverwahrung. Auch der damalige Ermittler kann nicht viel dazu beitragen, er ist ein gebrochener Mann, der kaum mit seinem jetzigen Leben fertig wird. Mit dabei ist noch eine Journalisten, die sehr aufdringlich mitmischt, sie wird treffenderweise die Zecke genannt. Bekommt sie ihre Tipps evtl. direkt vom Mörder und wie nah darf sie dem Mörder kommen? Die etwas lange Einleitung legt ab der Erscheinung des Traumfängers gewaltig an Fahrt zu. Am besten fand ich das große Finale am Ende, überraschend und sehr gut inszeniert. Verwirrend sind die kurzen Zwischenspiele, die jedoch am Ende einen Sinn ergeben und für sich selbst im Rückblick eine Geschichte darstellen.
Etwas fehl am Platze wirken die Verhältnisse von Jörg, Scheidungsdrama und Beziehungskrisen nehmen etwas zu viel Raum ein. Das gilt auch für Hannah seiner Kollgein, die mit Affären kämpft. Gut gefällt mir die abwechslungsreiche Erzählweise, die einmal aus der Sicht des Erzählers und dann in die Ich-Person wechselt. Für Fortsetzungen würde ich mehr etwas weniger „außenrum“ wünschen. Die beiden Ermittler und Hauptpersonen werden zeitweise zu stark und übetrieben beschrieben. Sie dürfen ruhig Schwächen haben (und nicht nur die ureigene Angst)
Ansonsten verdient das Buch wirklich den Titel Psycho Thriller!