Fast Food in Buchform

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lialuna Avatar

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Dan Wells Erstlingswerk stand auf meiner Wunschliste, weil ich gerne Thriller lese und mir die Idee, ein Buch aus der Perspektive eines potentiellen Serienkillers zu lesen, sehr gut gefiel. Laut Klappentext geht es in diesem Buch um einen soziopathischen Jungen, der versucht sein eigenes Monster unter Kontrolle zu halten und kein Serienkiller zu werden.

Leider ist das nur die halbe Wahrheit, was den tatsächlichen Inhalt des Buches betrifft. Denn von einer Sekunde in auf die andere driftet das Buch in Richtung Horror/ Fantasy ab. Ein Dämon geht in der Stadt um. Und genau ab dem Moment als klar wird, dass es sich nicht um einen menschlichen Killer handelt, hat mir das Buch kaum noch gefallen. Hauptsächlich, weil diese Wende viel zu plötzlich kam, aber auch, weil ich mit einem 'normalen' Thriller gerechnet hatte. Ich hatte manchmal das Gefühl, der Autor könne sich nicht für ein Genre entscheiden. Die Abschnitte des Buches, in denen Dan Wells das Seelenleben seines Protagonisten beschreibt, finde ich teilweise interessant und auch das Ende ist sehr spannend.

Dennoch finde ich, dass es dem Buch deutlich an Komplexität mangelt. Es gibt kaum beteiligte Personen, die Sprache ist sehr einfach gehalten und man muss wirklich nicht besonders aufmerksam sein, um der Handlung zu folgen. Außerdem ist es mit 376 Seiten auch nicht besonders lang, zumal die Seiten riesige Ränder haben und neue Kapitel (insgesamt 19) meist 3 Leerseiten einnehmen.

Fazit: Wer nichts gegen Dämonen in Thriller hat und einen leichtes spannendes Buch für zwischendurch sucht ist hier richtig. Allen andern würde ich dieses Werk nicht ans Herz legen.