Grenzwertige Spannung

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Anfangs war ich noch etwas überrascht, wieso der Piper Verlag hier ein Fantasy- Buch vorstellen wollte, die Geschichte fängt eher realistisch an . Erzählt wird die Geschichte des 15jährigen John Wayne Cleaver, der mit seiner Mutter alleine aufwächst, die wiederum mit ihrer Zwillingsschwester ein Beerdigungsinstitut betreibt.

John ist fasziniert von Leichen und ihrer Präparation, er ist ganz wild drauf, seiner Mutter bei der Arbeit zu helfen. In den ersten Kapiteln erfährt man unglaublich viel darüber, wie - ich denke vor allem im schönheitswütigen Amerika - Leichen zur Beerdigung hergerichtet werden.

Geschrieben wird die Geschichte mit jeder Menge schwarzen Humors und sowas liebe ich, ehrlich gesagt. Gerade in diesen Passagen erinnert das Buch wirklich stark an "Dexter", also die Bücher von Jeff Lindsay, wie es auch der Klappentext beschreibt.

John selbst ist Soziopath, d. h., er kann kaum Emotionen aufbringen und reagiert im Normalfall nicht wie andere Menschen. Zudem befürchtet er, dass er ein Monster in sich hat und er zu einem Serienkiller werden könnte. Als dann tatsächlich mehrere Morde in seiner Heimatstadt passieren und er als Mitpräparator der Opfer hautnah dabei ist, wird seine Angst vor sich selbst immer größer.

Spätestens dann kommt der Fantasy-Faktor zum Tragen. Aus einem gewöhnlichen Serienkiller-Thriller, wie sie z. Zt. in Mode sind, wird ein spannender, gruseliger Horrorroman in der Tradition von Stephen King, wobei der Autor immer noch gerne realistische Momente dazwischenschiebt.

Das Buch ist sehr flüssig geschrieben und als Page-Turner relativ schnell zu lesen. Auch wenn alles natürlich sehr reißerisch aufgebaut ist, habe ich mich trotzdem ziemlich amüsiert, würde es aber nicht jedem Bekannten zum Lesen geben......