Sehr gut zu lesen

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matze08645 Avatar

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John ist fünfzehn und lebt mit seiner Familie - die aus Mutter, Tante und Schwester besteht und ziemlich problembeladen ist - in Clayton, einer amerikanischen Kleinstadt.
In dem von seiner Familie betriebenen einzigen Bestattungsunternehmen der Stadt verbringt er einen Großteil seiner Freizeit und hilft bei der Einbalsamierung der Toten. Für ihn ist das nicht lästige Pflicht, sondern liebste Freizeitbeschäftigung und auch sonst ist John vom Tod fasziniert. Doch was ihn für seine Umwelt erst richtig zum Freak abstempelt, ist seine Faszination auch für jene, die töten - denn auch in ihm schlummert eine dunkle Seite, der er sich nicht erst seit der entsprechenden Diagnose seines Therapeuten bewusst ist und die er mit einer Menge Verhaltensregeln zu kontrollieren versucht.

Doch eines Tages passiert in Clayton ein grausamer Mord und der Soziopath in John wittert seine Chance - auf interessante Unterhaltung? Oder das Bahnbrechen der eigenen Mordlust?
Das Ermitteln in der bald erkennbaren Serie an Morden wird zu John's hauptsächlicher Beschäftigung und irgendwann muss er sich entscheiden: Hält er sich selbst beobachtend bedeckt oder lässt er sein inneres Monster von der Kette, um diesen Mörder stellen zu können? Und welche Folgen wird das haben?

Und mein Fazit:
Schon optisch ist dieser erste Teil von Dan Wells Trilogie ein echter Hingucker: Der Titel mit den plastisch hervorgehobenen "blutigen" Buchstaben und die unregelmäßig geschnittenen Buchseiten wecken Interesse und geben ein Versprechen, das von Mr. Wells' flüssigem Schreibstil und der spannenden Story - mit John als Ich-Erzähler - locker gehalten wird. Sein Anderssein und seine Erkenntnisse dazu machen diesen Roman genauso wie die sich rasend schnell entwickelnde Mörderjagd zu einer bis zur letzten Seite fesselnden Lektüre, die durch den Fantasy-Touch für mich ganz sicher nicht geschmälert wurde.