Soziopath wider Willen

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pharo72 Avatar

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Der 15jährige Teenager John bezeichnet sich selbst als Freak, denn er ist anders als seine Mitschüler. Er hat keine Scheu vor dem Tod, im Gegenteil, er hilft liebend gern seiner Mutter und Tante im Beerdigungsinstitut beim Einbalsamieren der Leichen. Für Serienkiller hegt er eine besondere Faszination. Er sucht regelmäßig einen Psychotherapeuten auf, denn in ihm schlummert ein Monster, dass nur zur gern von der Leine gelassen werden will. Als tatsächlich ein Serienkiller in seinem kleinen Wohnort umgeht, setzt er sich auf seine Spur und fürchtet dabei immer mehr, selbst eines Tages die Gewalt über sich zu verlieren.

Vorweg genommen, die Gestaltung des Buches (Cover, Kapitelüberschriften, unterschiedlicher Seitenschnitt) finde ich sehr gelungen und ansprechend. Man erwartet als Leser einen Thriller, tatsächlich handelt es sich jedoch eher um einen Fantasy- bzw. Mystery-Thriller. Darauf hätte meines Erachtens hingewiesen werden müssen, da doch einige Käufer so bestimmt fehlgeleitet werden.

Sieht man von diesem Manko ab, erwartet den Leser ein rasanter Roman, der einen guten Einblick in die Psyche eines angehenden Mörders bietet. Die innere Zerrissenheit von John wird sehr gut dargestellt. Er kämpft wirklich dagegen an und ist am Ende doch machtlos gegen sein inneres „Monster“. Bezüglich der Identität des Mörders war ich etwas enttäuscht, da ich mir eben doch eher einen echten Thriller vorgestellt habe. Die Mordszenen sind nicht gar zu blutig und daher auch für Jugendliche, vielleicht ca. ab 12 Jahre, gut lesbar.

Bereits angekündigt ist eine Fortsetzung und ich bin wirklich gespannt, ob John es schaffen wird, sein Monster im Zaum  zu halten.