Eine Freundschaft auf Leben und Tod

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gisel Avatar

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Libby und May waren unzertrennliche Freunde, gemeinsam erfanden sie ein Comic um Princess X: Libby zeichnete die Bilder und May schrieb die Geschichten dazu. Doch dann starb Libby bei einem Unfall, Mays Eltern trennten sich und May zog mit ihrer Mutter weg. Sie trauert um die Freundin, die Comics gingen verloren nach Libbys Tod… Und doch hat May das Gefühl, dass etwas nicht stimmt an Libbys Tod. Nach drei Jahren stolpert sie über Aufkleber mit Princess X. Sie verbeißt sich darin, und plötzlich wird ihre Suche nach den Aufklebern zu einer Suche nach Libby selbst. Bald bestätigt sich Mays Verdacht, dass Libby äußerst lebendig ist und sogar Kontakt zu ihr aufnehmen möchte. Eine fieberhafte Suche beginnt, die May in Lebensgefahr bringt – denn auch Libbys damaliger Entführer sucht nach seiner Prinzessin.
Die Autorin hat verschiedene Genres miteinander gekonnt verknüpft, die sich auf äußerst interessante Weise ergänzen. Die Suche nach Libby schickt May und Trick auf eine spannende Schnitzeljagd, häppchenweise ergänzt von dem Comic im Internet, das Libbys Geschichte weiterspinnt. Eine Weile fragte ich mich, was denn zwei Jugendliche wie May und Trick erreichen können, wenn sich die Polizei bisher trotz dieser Hinweise nicht einschalten wollte, doch auch diese Frage konnte schlussendlich gut gelöst werden.
Die Geschichte ist für Jugendliche äußerst ansprechend, spiegelt sie doch die großen Themen in diesem Alter wieder: die Erwachsenen, die sich auf die Jugendlichen nicht einlassen wollen und ihre Überlegungen abwimmeln; eine Vielzahl an Emotionen, die in dieser Geschichte auftauchen, z.B. Trauer; die Auseinandersetzungen mit einer Gesellschaft, die Jugendliche nicht für voll nimmt, gepaart mit den Gefahren, die dabei sehr reell sind; das eigene Selbstbewusstsein, der Mut, etwas zu beginnen und sich von widrigen Umständen nicht abschrecken zu lassen; und natürlich die großen Fragen, wer bin ich, was kann ich, was wird aus mir. Als besonderes Sahnehäubchen ist das die Geschichte einer Freundschaft, die wohl fürs Leben halten wird.
Dieses Buch kann ich für Jugendliche sehr empfehlen – und für alle, die sich für Jugendliche interessieren und/oder mit ihnen zusammenleben. Obwohl ich mich schon länger nicht mehr zu den Jugendlichen zähle, hat mich die Geschichte sehr angesprochen.