Ambivalente Gefühle

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alice pleasance Avatar

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Das Cover und der Titel versprechen eine düstere Geschichte und ich finde, das klingt in der Leseprobe auch schon an. Demnach sind Cover und Titel zwar passend, ansprechend finde ich das Cover aber so gar nicht. Der Titel gefällt mir da schon eher.
Die Protagonistin ist zugleich die Erzählerin und obwohl in ihrem Leben alles gut zu laufen scheint (guter Job, bevorstehende Hochzeit, viel Geld und Luxus), ist sie unzufrieden, launisch und teilweise richtig gemein. Als Leser baut man dadurch irgendwie ein zwiespältiges Verhältnis zu ihr auf. Einerseits fand ich sie unsympathisch, andererseits habe ich mich gefragt, warum sie so geworden ist und so handelt, wie sie handelt. Und manchmal konnte ich sie gut verstehen und ihr Handeln nachvollziehen. Ihr perfektes Leben scheint nur eine Fassade zu sein, die sie ihren Mitmenschen zeigt; sie selbst nimmt sich das aber nicht ab, ist unzufrieden und von Selbstzweifeln geplagt.
Ich denke, die Geschichte wird noch sehr interessant und die ambivalente Protagonistin hat mich neugierig gemacht. Obwohl ich gar nicht vorhatte, die LP zu lesen, konnte ich nach den ersten Sätzen schon nicht mehr aufhören. Der Schreibstil ist so leicht und locker und wäre die LP nicht zu Ende gewesen, hätte ich auf jeden Fall weiter gelesen.