Schönes, böses Internet

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bookaholica Avatar

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'Ich bin Tess' liest sich außergewöhnlich, denn die Erzählerin Leila ist außergewöhnlich. Mit Partys und Facebook kann das Mädchen nichts anfangen und findet diesen Gruppenzwang, der heutzutage ja überall herrscht, einfach nur furchtbar. Mittendrin, statt nur dabei, dieses Motto gilt heute ja nicht nur im Alltag, sondern auch im Internet, über welches wir uns eine ganz eigene Persönlichkeit für uns selbst erschaffen können oder müssen.
Und wenn wir nicht alle auf die gleiche Party gehen, die coolsten Klamotten tragen, die hippsten Leute kennen und jede kleinste Kleinigkeit nicht sofort auf sämtlichen Social Media Plattformen mit der Welt teilen, dann gehören wir nicht dazu, Außenseiter.
Leila hingehen will dies gar nicht, sie hat eine schwere Zeit hinter sich und liest lieber, surft in einem philosophischen Forum oder spielt Computerspiele. Bis sie eines Tages Tess kennenlernen wird. Doch wer genau ist Tess? Dieser Frage wird in dem Buch auf den Grund gegangen.
Eine weitere Frage, die dieses Buch schnell aufwirft lautet: Wie auswechselbar sind wir, wenn wir ohnehin alle das Gleiche tun und nach dem Gleichen streben? Sehr interessant dürfte es sein, einen jungen Menschen zu begleiten, der nicht mit der Masse schwimmen will. Gleich zwei Handlungsstränge tauchen in der Leseprobe auf, die sicherlich irgendwann zusammen laufen werden. Ein Jugendbuch, welches auch schon etwas komplexere Gedankengänge behandelt. Ich bin sehr gespannt drauf.