Schockierend gut!

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kiwi_kind Avatar

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Bei diesem Buch scheiden sich ja wirklich die Geister, aber ich für meinen Teil fand das Buch eigentlich ziemlich großartig. Eigentlich bedeutet, dass ich mich mit Leila einfach nicht anfreunden konnte, ich mochte sie als Charaktere überhaupt nicht und fand ihre Art zu denken und zu handeln einfach nur dumm. Leila war mir zu weltfremd und widerrum zu klug, dass sie ein wirklich tristes Leben in ihrer Wohnung führt.

Aber die Geschichte ist einfach total genial, Leila entdeckt ein Forum Red Pill, wo philosophiert wird und die Welt ganz radikal gesehen wird, nur schwarz oder weiß.
Daraufhin ist sie total fasziniert von dem Gründer Website, Adrian, lernt ihn auch persönlich kennen und eines Tages bittet dieser sie, für eine andere Person, die sich das Leben nehmen will, dessen Leben weiterzuführen, damit deren Freunde und Verwandte kein Leid erfahren müssen.
Und so lernt Leila Tess kennen, dessen Leben sie nach deren Tod fiktiv weiterführt, dafür muss Leila aber erstmal Informationen über Tess sammeln und in ihre Vergangenheit eintauchen. Dieser Part war zeitweise langweilig und man denkt, hm jetzt könnte aber auch mal wieder was passieren, tut es dann auch und man stößt auf kleine Ungereimtheiten und fragt sich sowieso die ganze Zeit, wie man so einen "Auftrag" annehmen kann, schließlich unterstützt man damit ja das Vorhaben eines Menschen sich umzubringen. Aber das mal dahingestellt, denn im Buch wird die Meinung vertreten, dass jeder das Recht hat selbst über sein Leben und seinen Tod zu entscheiden, was ich eigentlich auch so empfinde.

Eines Tages ist es dann soweit und Tess verschwindet...Leila ist nun Tess,anfangs scheint alles ganz einfach zu sein, doch sie hat auch Schwierigkeiten wie z.b mit Tess Mutter die Tess um ein Telefonat bittet. Als Leila Adrian um Hilfe bitten will und sich mit ihm trifft, wirkt dieser total verwirrt und abgeschlagen. Trotzdem kann Leila die Fassade aufrecht erhalten, doch dann schreibt ein alter Liebhaber von Tess und leila scheint sich selbst in ihn zu verlieben.
Irgendwann stellt sich heraus wer Adrian wirklich ist und Leila merkt in was für einem Haufen riesengroßer Probleme sie sitzt.

Die Geschichte wird von Leila erzählt, die sich währenddessen in Spanien in einem Camp aufhält, von dem sie vermutet, dass Tess vor ihrem Tod dort gewesen ist.

Grandios fand ich einfach das Ende, als alles herauskommt und Leila sich die Frage stellt ob Tess überhaupt Tod ist, vieles spricht nämlich letzendlich dagegen und als Leser möchte man einfach zu gerne wissen was denn nun wirklich passiert ist.

Der Schreibstil ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig und die Handlungsweisen von Leila waren für mich oft sehr befremdlich, insgesamt strahlt die Geschichte einfach nur was mysteriöses aus und ist sehr subtil.
Ich mag es normalerweise nicht, wenn so viele Fragen offen gelassen werden aber bei dieser Story musste es einfach so sein, denn sonst wäre der Reiz komplett verloren gegangen. Top!