Fesselt auf ruhige Art

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misspider Avatar

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In der Leseprobe berichtet Trina ihrer Tochter von ihrem Leben in einem kleinen Bergdorf in Südtirol zu der Zeit, als die Faschisten das Regime übernahmen. Die Schreibweise ist unaufgeregt und bedächtig, wirkt aber gerade deswegen umso eindringlicher. Die fast schon langweilige Dorfidylle trifft mit der Ankunft des Faschismus auf harsche Feindseligkeit und plötzlich ist jeder Tag voller Gefahr.

Da Trina offiziell nicht als Lehrerin arbeiten darf, tut sie dies heimlich und bringt den Kindern auch die inzwischen verbotene deutsche Sprache bei. Es ist erstaunlich und beeindruckend, wie selbstverständlich sie sich dafür entscheidet und wie wenig Angst ihr die Gefahr zu machen scheint, in die sie sich begibt. Über all dem schwebt auch noch die Bedrohung durch den geplanten Bau eines Staudamms, der die Auslöschung des Dorfes mit sich bringen würde. Doch man kann jetzt schon spüren, dass Trina sich davon nicht so leicht einschüchtern lassen und für ihre Heimat einstehen wird. Der unbezwingbare Trotz, auch in einer ausweglosen Situation nicht aufzugeben, wird sehr gut von der aus dem Wasser ragenden Turmspitze auf dem Cover vermittelt.

Die aus dem Wasser ragende Turmspitze auf dem Buchcover ist ein sehr passendes Sinnbild für den unbezwingbaren Trotz, auch in einer ausweglosen Situation nicht aufzugeben. Mit dem Roman wird ein wichtiges Stück Geschichte auf äußerst fesselnde Art in Erinnerung gebracht.