Interessante Geschichte über mir unbekannte historische Ereignisse

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Ich bleibe hier erzählt die Geschichte einer Südtiroler Familie vom 1. Weltkrieg bis zum Beginn der Fünfzigerjahre. Südtirol wurde nach dem Ende des österreichischen Kaiserreichs Teil Italiens. Dabei wurde alles italienisiert: die Orte bekamen italienische Namen, Deutsch wurde verboten und Italiener aus dem Süden des Landes wurden in die Bergregion umgesiedelt. Im Dorf Graun versuchen Trina und ihr Mann Erich Widerstand gegen Mussolini und später gegen Hitler zu leisten. Schließlich soll sogar ein Staudamm gebaut werden, in dessen Fluten das Dorf versinken wird.

Die Geschichte lässt sich schnell und gut lesen und Trina und Erich sind sehr sympathische Charaktere. Allerdings ging mir vieles zu schnell und wurde nicht ausführlich genug erklärt und beschrieben. Der ganze Roman hat weniger als 200 Seiten, umfasst aber eine Zeitspanne von über 30 Jahren. Dass dabei vieles nur knapp beschrieben werden kann, ist klar. Ich fand auch den Teil mit der verlorenen Tochter nicht ganz gelungen. Einerseits schreibt Trina den Bericht an ihre Tochter, andererseits vernichtet sie alles, was sie noch für ihr hat und verdrängt sie ganz aus ihrem Leben. Dieses Verhalten finde ich ein wenig unschlüssig. Ich hätte mir insgesamt mehr von diesem Buch erwartet. Es ist aber gut geschrieben, sodass ich es dennoch empfehlen würde.