Standhaft bleiben in schwersten Zeiten

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uno2902 Avatar

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Tina wächst in einem Berdorf im Vinschgau auf, heiratet ihre Jugendliebe und bekommt zwei Kinder. Soweit normal, doch ihr Leben an der Grenze vor, im und nach dem 2. Weltkrieg ist von vielen Umwerfungen geprägt. Sie darf unter den italienischen Faschisten nur noch heimlich Deutsch unterrichten und muss den abschiedslosen Verlust ihrer Tochter betrauern. Unter den Nationalsozialisten verliert sie fast ihren Sohn, flüchtet und überlebt im letzten Kriegswinter in Höhlen und nahe den Berggipfeln. Auch der Frieden nach dem Krieg währt nicht lange, denn ihr Dorf soll nach dem Bau eines Staudamns zur Energiegewinnung geflutet werden. Mit ihren Mitteln wehren sich Erich und Trina gegen die Interessen der Mächtigen.
Die Geschichte des Dorfes Graun wird verwoben mit dem Leben Trinas durch deren Erzählung und Schilderung der Ereignisse. Der Autor bedient sich dabei eines unprätentiösen Schreibstils. Die Ungeheuerlichkeiten der Mächtigen und ihre Auswirkungen auf die Menschen erschließen sich so stetig im Konkretem auf äußerst eindringliche Weise. Dagegen steht der Zusammenhalt oder aber das Verfolgen von Eigeninteressen der Dorfbewohner. Was für ein Leben, was für Erinnerungen und was bleibt Trina am Ende? Der Roman berührt und beeindruckt. Er lenkt die Sicht auf essentielle Bedürfnisse der Menschen, sowie politische und persönliche Verantwortlichkeiten- nicht nur in der damaligen Zeit.