Philosophie auf heiter

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Mit Richard David Prechts Megaseller „Wer bin ich und wenn ja wie viele“ entstand ein Trend, der bis heute für viele Autoren anhält, nämlich dem Laien auf einfache Art die Kunst und Geschichte der Philosophie näherzubringen. Auch Christoph Süß, immerhin ein Studienabbrecher des Faches Philosophie, fühlte sich wahrscheinlich dazu berufen, den Leser mit seinem Werk „Ich denke, also bin ich verwirrt, im Kielwasser der pseudowissenschaftlichen Aufklärungsbücher, zu beglücken.

Was sich nun zunächst wie, beispielsweise durch Dr. Eckhart von Hirschhausen bekannt, überflüssiger Aufguss von den unzählig dagewesenen Comedy-Ratgebern anhört (immerhin ist Süß ja zumindest ein bayernweit bekannter Satiriker) entpuppt sich dann aber als durchaus angenehm lesbarer und verständlicher Einführungskurs in die Geistesgeschichte unseres Abendlandes. Süß spannt den Bogen von den alten Griechen über das mittelalterliche Christentum bis hin zur Neuzeit und darüber hinaus. Man folgt ihm bereitwillig, da er dem Leser durch seine humorvollen Einwürfe die manchmal schwer verdaulichen geistigen Theorien auflockert und durch die Kürze des Buches nicht allzu sehr ins Detail geht.

Ich kann für mich nun nach der Lektüre behaupten, das Platon’sche Höhlengleichnis und den Kant’schen Kategorischen Imperativ verstanden zu haben, da diese und viele weitere Theorien für den Laien gut verständlich erklärt wurden.

Nur ein gelegentlich etwas ernsterer Tonfall (bzw. sparsamer dosierte Witze) und ein Literaturverzeichnis für diejenigen, die durch das Buch Geschmack auf mehr bekommen haben, haben mir gefehlt.

Insgesamt aber sehr gut für alle geeignet, die sich gerne einmal mit einer populäre Einführung in die Geschichte der Philosophie beschäftigen möchten!