Eine Enttäuschung

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Aufgrund der ersten Seiten des Buches war ich begeistert vom Erzählstil, der durch Wortwitz und feine Selbstironie glänzte. Die Heldin schien mir eine bodenständige, nicht mehr ganz junge und deshalb gelassene und abgeklärte Frau zu sein, die mit Augenzwinkern in die Welt schaut.

Doch schneller als mir lieb ist entdeckte ich, dass Rina eine kindische, hysterische und egoistische Person ist, die mit Bockigkeit ihre Trotzphase auch noch mit fast 50 Jahren auslebt und mir ziemlich unsympathisch ist. Zu ihrem Glück stolpert ihr „heldenhafter Operateur“ genauso plump und fremdgesteuert durchs Leben, so dass man sich wenigstens damit trösten kann, das sie sich gegenseitig verdient haben. Die Liebesgeschichte zieht sich, weil der Leser relativ schnell weiß, dass das nichts wird. Und auch das, was ich für witzig und selbstironisch gehalten hatte, entpuppte sich als Rinas voller Ernst.

Einziger Lichtblick waren die nebenbei erhaltenen Informationen über alltägliches Leben in Israel, die aber viel zu kurz kamen, um den oberflächlichen und kitschigen Eindruck wieder wettzumachen, den das Buch bei mir hinterlassen hat.