Eine verhängnisvolle Affäre

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**Zum Inhalt:**

Rina Frank beschreibt in ihrem Buch „Ich folge Dir mit geschlossenen Augen“ die Geschichte der gleichnamigen Hauptperson und deren Affäre mit einem Chirurgen, der ihr durch sein fachliches Können zuvor das Leben gerettet hat. Zu Beginn des Buches befindet sich Rina in einer Lebenskrise. Ihre ihr sehr nahe stehende Schwester Seffi ist bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Seit zwei Jahren ist die TV-Produzentin arbeitslos, und ihre beiden Kinder sind fast erwachsen und unabhängig geworden. Dann wird bei Rina ein lebensbedrohlicher Tumor entdeckt, durch den sie den Chirurgen Eres Green kennenlernt. Obwohl Rina seit über acht Jahren mit ihrem Freund Jakob in einer Beziehung lebt, beginnt sie eine Affäre mit ihrem Operateur.


 

**Meine Meinung:**


 

Die Inhaltsangabe im Klappentext des Buches gibt noch deutlich mehr Informationen als ich es getan habe, und darin liegt mein Hauptproblem bei diesem Buch – ich wusste schon vor dem Lesen viel zu viel von dem Handlungsverlauf! Der Schreibstil der Autorin hat mich zwar persönlich angesprochen und mitgerissen, aber was nützt das, wenn der Leser nur darauf wartet, dass der nächste Punkt der Vorab-Informationen eintritt? Hätte ich diese vor dem Lesen des Buches nicht gehabt, wäre ich sehr begeistert gewesen. So war meine Lesefreude etwas gebremst.


 

Dennoch hat Rina Frank ein Buch geschrieben, dass mir gut gefallen hat. Sie hat die Affäre und Rinas Leben mit Selbstironie und Humor der Ich-Erzählerin geschildert, so dass ich mehrfach schmunzeln musste. Gepaart wurde das mit philosophischen Weisheiten über das Leben, wie sie in Israel so wunderbar typisch sind.


 

Im Laufe des Buches erschließt sich dem Leser Stück für Stück Rinas Leben, immer wieder an passender Stelle eingeschoben, so dass der Leser immer mehr Verständnis für Rina aufbringt und gemeinam mit ihr hinter die Motive von Eres kommen kann.


 

Mich hat die Offenheit dieses Buches berührt. Erwartet hatte ich schon aufgrund des etwas seicht wirkenden Covers nicht wirklich viel und habe umso mehr bekommen – viel Gefühl, stets sehr feinfühlig beschrieben. Inwieweit das Buch autobiographische Züge hat kann ich nicht sagen. Schon durch die Namensgleichheit bei der Autorin und der Ich-Erzählerin und ihren Kindern liegt dieses aber natürlich nahe.


 

Etwas genervt hat mich die fehlende Markierung der wörtlichen Rede, wodurch das Lesen teilweise mühsam war, aber das ist nur ein kleiner Minuspunkt, wenn sich mir der Sinn dessen auch nicht erschlossen hat.


 

**Fazit:**


 

Insgesamt hat mir dieses Buch sehr gut gefallen. Ich habe es in wenigen Etappen durchgelesen und würde es jedem weiterempfehlen, der eine Affäre mal mit einem humorvoll-ironischen Ton geschildert lesen möchte und keine Lust mehr hat auf den typischen Herzschmerz. Danke für das Leseexemplar!