Ein Meister seines Fachs
Das märchenhafte Cover konterkariert Beagle durch eine von Anfang an unmärchenhaft verkehrte Welt: die Auswahl eines Bräutigams für die (eigentlich sehr unwillige) Königstochter findet statt in einem von Ungeziefer (Drachen) befallenen Schloss, ein auf den ersten Blick aussichtsreicher Kandidat erweckt den Verdacht, Spion zu sein, der Schädlingsbekämpfer und Drachentöter liebt eigentlich die Lindwürmer und hasst seinen Job - und darüber spannt sich die hohe Kunst der Diplomatie zwischen Kammerherrn und Diener. Das alles führt der Autor aus in einer eleganten Sprache und mit feiner Ironie. Und vor allem: nichts ist, wie es scheint. Ein ordentliches Vexierspiel also, und beileibe kein Kinderbuch.
Nach längerem Vorgeplänkel kommt die Geschichte etwa zur Halbzeit mit der Expedition in Fahrt, indem es brutal zur Sache geht (kein Kinderbuch!). Über all dem schwebt das Geheimnis um Prinz Reginald und seinen Vater, aber auch um Roberts Mutter, von Beagle meistens nur in Nebensätzen angedeutet. Mit einer für Fantasyromane überdurchschnittlich komplexen Psychologie und daraus resultierenden überraschenden Wendungen hat mir dieses Buch viel Vergnügen bereitet.
Nach längerem Vorgeplänkel kommt die Geschichte etwa zur Halbzeit mit der Expedition in Fahrt, indem es brutal zur Sache geht (kein Kinderbuch!). Über all dem schwebt das Geheimnis um Prinz Reginald und seinen Vater, aber auch um Roberts Mutter, von Beagle meistens nur in Nebensätzen angedeutet. Mit einer für Fantasyromane überdurchschnittlich komplexen Psychologie und daraus resultierenden überraschenden Wendungen hat mir dieses Buch viel Vergnügen bereitet.