Märchen trifft Monty Python

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reishimura Avatar

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Peter S. Beagle ist sehr vielen (wahrscheinlich) unbekannt und trotzdem kennen sie eines seiner größten Werke. Also zumindest den Film der auf seinem Buch basiert: Das letzte Einhorn.
Mit Ich fürchte, Ihr habt Drachen, hat es Beagle geschafft ein neues Meisterwerk zu erschaffen. Ähnlichkeiten mit dem letzten Einhorn sind meiner Meinung nach vorhanden, trotzdem ist das Buch einzigartig.
Die Charaktere sind vielschichtig, wie man es selten in einem Fantasy-Einzelroman findet und so dermaßen liebenswürdig, dass man gleich mit ihnen mitlebt und -leidet. Der Roman ist auf den ersten Blick ein Märchen bzw. weist sehr viele Elemente eines Märchens auf. Doch damit allein ist es nicht getan. Zu dem märchenhaften kommt eine gehörige Portion Ironie, Sarkasmus und ganz viel Witz.
Peter S. Beagle spielt mit den Emotionen des Lesers bzw. der Leserin und so lacht man an manchen Stellen Tränen, während man an anderer Stelle diese aus dem gegenteiligen Grund vergießen möchte.
In diesem Roman ist niemand wie er zu sein scheint, weder die Prinzessin Cerise, noch der Drachen(be)kämpfer Robert oder Prinz Reginald. Jeder der drei kämpft mit seinem Schicksal und der Rolle, die ihm zugedacht wurde. Nicht einmal die Drachen sind so wie man es sich erwarten würde oder wie man es aus anderen Romanen gewöhnt ist.
An vielen Stellen des Buches hatte ich das Gefühl mir einen Sketch von Monty Python anzusehen. Diese Mischung von Ernsthaftigkeit, Slapstick, Tragik und Komik kenne ich ansonsten nur von der britischen Truppe. Die ernsteren Töne sind teilweise nur auf den zweiten Blick zu erkennen, stimmen einen dafür aber umso nachdenklicher.
All dies hat für mich dazu geführt, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte und von mir ganz klar eine Empfehlung, nicht nur für Fans von Fantasyromanen. Denn auch wenn Fantasyelemente enthalten sind, hat Ich fürchte, Ihr habt Drachen so viel mehr zu bieten.