Modernes Märchen
Auf „Ich fürchte, Ihr habt Drachen“ hatte ich mich sehr gefreut, auch, weil zuletzt so viele Fantasybücher für mich so herbe Enttäuschungen waren. Ich habe ein märchenhaftes, witziges und skurriles Leseabenteuer erwartet, und genau das hat das Buch auch zu bieten. Schon die Leseprobe hat mich positiv gestimmt, und der Rest des Buches steht dem in nichts nach.
Zunächst einmal muss ich etwas zur Grundidee sagen: Ich liebe es, wenn märchenhafte Elemente genutzt, vom Autor dann aber neu gedacht werden. In diesem Fall entsteht daraus eine stellenweise witzige, stellenweise skurrile Erzählung mit drei liebenswürdigen Figuren im Vordergrund, die auch ihren „märchenhaften“ Rollen ausbrechen und sich im Laufe der Handlung selbst entdecken. Auch die Idee der Drachen als „Ungeziefer“ in diesem Buch gefällt mir in einer Zeit, in der Drachenbücher den Markt schwemmen (viele davon eher enttäuschend für mich) sehr gut. Es ist einfach mal etwas anderes, und schon allein das hat meine Aufmerksamkeit gefangengenommen und Spannung erzeugt.
Ich mochte auch die märchenhafte Welt, das Königreich Bellemontagne, und die bildhaften Beschreibungen. Ich hatte immer Bilder im Kopf, und konnte der Handlung gut folgen, selbst, wenn es einmal skurriler wurde. Insgesamt finde ich den Schreibstil sehr elegant, bildhaft und flüssig. Die Geschichte wird auch immer wieder mit sehr viel Humor erzählt, was ich erfrischend fand.
Auch die Figuren konnten mich, trotz kleiner anfänglicher Schwierigkeiten, letztlich von sich überzeugen. Drachenfänger Robert wirkte auf mich zunächst noch blass, machte aber im Laufe der Handlung eine tolle Entwicklung durch und wurde immer greifbarer für mich. Ich konnte mich gut in ihn hineinversetzen. Prinz Reginald hat mir ebenfalls gut gefallen, der Prinz aus dem Nachbarkönigreich, der nicht so heldenhaft und pflichtbewusst ist, wie man sich das von einem klassischen Prinzen wünschen würde, und dem der Vater deshalb eine Lektion erteilt. Im Laufe der Handlung entwickelt Reginald dann viel mehr Tiefe, als ich zunächst erwartet hatte. Am liebsten mochte ich natürlich Prinzessin Cerise, sicherlich keine Jungfer in Nöten, sondern eine tiefgründige, liebenswürdige und zupackende Figur, die ich im Laufe der Handlung wirklich ins Herz geschlossen habe. Ich mochte dieses Trio wirklich unheimlich gern, und konnte daher auch die kleineren Längen in der Handlung, die hier und da auftauchten, ganz gut verschmerzen. Die Geschichte entwickelt dann zwischendrin auch noch mal eine tolle Dynamik, die ich anfangs gar nicht erwartet hatte, es wird wesentlich tiefgründiger und ernsthafter, als mich das humorvolle, märchenhafte Setup zunächst hatte vermuten lassen.
Fazit: Ein etwas anderes Fantasybuch mit Witz und Charme, das besonders durch seine liebenswürdigen und tiefgründigen Figuren besticht und stellenweise auch herrlich skurril und spannend ist. Kleinere Längen sind zu verschmerzen. 4,5 Sterne
Zunächst einmal muss ich etwas zur Grundidee sagen: Ich liebe es, wenn märchenhafte Elemente genutzt, vom Autor dann aber neu gedacht werden. In diesem Fall entsteht daraus eine stellenweise witzige, stellenweise skurrile Erzählung mit drei liebenswürdigen Figuren im Vordergrund, die auch ihren „märchenhaften“ Rollen ausbrechen und sich im Laufe der Handlung selbst entdecken. Auch die Idee der Drachen als „Ungeziefer“ in diesem Buch gefällt mir in einer Zeit, in der Drachenbücher den Markt schwemmen (viele davon eher enttäuschend für mich) sehr gut. Es ist einfach mal etwas anderes, und schon allein das hat meine Aufmerksamkeit gefangengenommen und Spannung erzeugt.
Ich mochte auch die märchenhafte Welt, das Königreich Bellemontagne, und die bildhaften Beschreibungen. Ich hatte immer Bilder im Kopf, und konnte der Handlung gut folgen, selbst, wenn es einmal skurriler wurde. Insgesamt finde ich den Schreibstil sehr elegant, bildhaft und flüssig. Die Geschichte wird auch immer wieder mit sehr viel Humor erzählt, was ich erfrischend fand.
Auch die Figuren konnten mich, trotz kleiner anfänglicher Schwierigkeiten, letztlich von sich überzeugen. Drachenfänger Robert wirkte auf mich zunächst noch blass, machte aber im Laufe der Handlung eine tolle Entwicklung durch und wurde immer greifbarer für mich. Ich konnte mich gut in ihn hineinversetzen. Prinz Reginald hat mir ebenfalls gut gefallen, der Prinz aus dem Nachbarkönigreich, der nicht so heldenhaft und pflichtbewusst ist, wie man sich das von einem klassischen Prinzen wünschen würde, und dem der Vater deshalb eine Lektion erteilt. Im Laufe der Handlung entwickelt Reginald dann viel mehr Tiefe, als ich zunächst erwartet hatte. Am liebsten mochte ich natürlich Prinzessin Cerise, sicherlich keine Jungfer in Nöten, sondern eine tiefgründige, liebenswürdige und zupackende Figur, die ich im Laufe der Handlung wirklich ins Herz geschlossen habe. Ich mochte dieses Trio wirklich unheimlich gern, und konnte daher auch die kleineren Längen in der Handlung, die hier und da auftauchten, ganz gut verschmerzen. Die Geschichte entwickelt dann zwischendrin auch noch mal eine tolle Dynamik, die ich anfangs gar nicht erwartet hatte, es wird wesentlich tiefgründiger und ernsthafter, als mich das humorvolle, märchenhafte Setup zunächst hatte vermuten lassen.
Fazit: Ein etwas anderes Fantasybuch mit Witz und Charme, das besonders durch seine liebenswürdigen und tiefgründigen Figuren besticht und stellenweise auch herrlich skurril und spannend ist. Kleinere Längen sind zu verschmerzen. 4,5 Sterne