Tolle erste Hälfte, rasches Ende
Inhalt: Reginald ist Drachenfänger – ein Beruf, den er von seinem Vater übernommen hat. Dementsprechend ist er der erste Ansprechpartner, als König Antoine und Königin Hélène entdecken, dass ihr Schloss ein Hort kleiner und mittelgroßer Drachen ist: Zur Vermählung ihrer Tochter Cerise sollen alle Drachen beseitigt werden. Reginald macht sich widerstrebend an die Arbeit – eigentlich mag er Drachen ganz gerne und möchte sie nicht wie Ungeziefer behandeln –, doch plötzlich erscheinen ausgewachsene, feuerspeiende Drachen am Horizont….
Persönliche Meinung: „Ich fürchte, Ihr habt Drachen“ ist ein Fantasyroman von Peter S. Bea-gle. Erzählt wird die Handlung von einem allwissenden Erzähler, der einerseits in die Perspek-tiven verschiedener Figuren (insbesondere Reginald und Cerise) schlüpft, andererseits die Handlung mit einer großen Portion Humor erzählt, wodurch einzelne Fantasyelemente augen-zwinkernd aufs Korn genommen werden. Ebenso wie die Erzählweise hat mir auch die origi-nelle Ausgangslage des Romans gefallen: Wir treffen auf einen Drachenfänger, der Drachen nicht töten möchte, eine Prinzessin, die durch das Erlernen der Schrift/des Lesens aus ihrer Rolle als „damsel in distress“ herausbrechen möchte, und einen Prinzen, der lieber nicht König werden möchte. Man merkt schon: Die typischen Fantasymuster werden auf links gedreht. Die Handlung beginnt behutsam – für mich aber im genau richtigen Tempo. Man lernt Reginald, seine Familie und Freunde sowie die Königsfamilie und die Handlungsorte ausführlich kennen und verliert sich mehr und mehr in der literarischen Welt. Nach etwa der Hälfte des Romans nimmt die Handlung abrupt an Fahrt auf – was für mich leider den Charme von „Ich fürchte, Ihr habt Drachen“ nahm: Der Roman mutiert zu einem klassischen Abenteuerroman, was prinzipiell nicht schlecht ist. Allerdings ist der nun leitgebende Konflikt nicht in der ers-ten Hälfte des Romans angelegt; er ploppt – genau wie (plötzlich) wichtige Figuren – eher unmotiviert auf, sodass der Roman insgesamt nicht mehr organisch auf mich wirkte. Zudem wird die zweite Hälfte des Romans recht rasch erzählt, sodass die großen Themen, die hier angesprochen werden (Freundschaft, Liebe, Selbstfindung, Rache) eher sporadisch (und für mich nicht abschließend) behandelt werden konnten. Insgesamt besitzt „Ich fürchte, Ihr habt Drachen“ eine grandiose erste Hälfte mit vielen tollen Ansätzen, die sich für mich leider durch die rasch erzählte zweite Hälfte nicht zu ihrer vollen Blüte entwickeln konnten.
Persönliche Meinung: „Ich fürchte, Ihr habt Drachen“ ist ein Fantasyroman von Peter S. Bea-gle. Erzählt wird die Handlung von einem allwissenden Erzähler, der einerseits in die Perspek-tiven verschiedener Figuren (insbesondere Reginald und Cerise) schlüpft, andererseits die Handlung mit einer großen Portion Humor erzählt, wodurch einzelne Fantasyelemente augen-zwinkernd aufs Korn genommen werden. Ebenso wie die Erzählweise hat mir auch die origi-nelle Ausgangslage des Romans gefallen: Wir treffen auf einen Drachenfänger, der Drachen nicht töten möchte, eine Prinzessin, die durch das Erlernen der Schrift/des Lesens aus ihrer Rolle als „damsel in distress“ herausbrechen möchte, und einen Prinzen, der lieber nicht König werden möchte. Man merkt schon: Die typischen Fantasymuster werden auf links gedreht. Die Handlung beginnt behutsam – für mich aber im genau richtigen Tempo. Man lernt Reginald, seine Familie und Freunde sowie die Königsfamilie und die Handlungsorte ausführlich kennen und verliert sich mehr und mehr in der literarischen Welt. Nach etwa der Hälfte des Romans nimmt die Handlung abrupt an Fahrt auf – was für mich leider den Charme von „Ich fürchte, Ihr habt Drachen“ nahm: Der Roman mutiert zu einem klassischen Abenteuerroman, was prinzipiell nicht schlecht ist. Allerdings ist der nun leitgebende Konflikt nicht in der ers-ten Hälfte des Romans angelegt; er ploppt – genau wie (plötzlich) wichtige Figuren – eher unmotiviert auf, sodass der Roman insgesamt nicht mehr organisch auf mich wirkte. Zudem wird die zweite Hälfte des Romans recht rasch erzählt, sodass die großen Themen, die hier angesprochen werden (Freundschaft, Liebe, Selbstfindung, Rache) eher sporadisch (und für mich nicht abschließend) behandelt werden konnten. Insgesamt besitzt „Ich fürchte, Ihr habt Drachen“ eine grandiose erste Hälfte mit vielen tollen Ansätzen, die sich für mich leider durch die rasch erzählte zweite Hälfte nicht zu ihrer vollen Blüte entwickeln konnten.