Gesprächsfetzen unter der Lupe

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Zugegeben – wenn man ein Gespräch mitbekommt, bei dem man nicht involviert ist, kommt der Inhalt meist eh schräg rüber. Manchmal ist das dann zum Brüllen komisch, manchmal traurig und manchmal zum Schreien dumm. Sören Sieg und Axel Krohn haben einige Gesprächsausschnitte zusammengetragen und dem Leser sortiert präsentiert. Die Gesprächstypen werden von ihnen in 14 Kategorien eingeteilt und am Ende gibt es noch einen Test, zu welchem Typ man wohl selbst am ehesten zählt.

Klar, das liest sich amüsant und immer wieder erkennt man sich oder Bekannte unter den „Belauschten“. Ich habe auch sehr oft grinsen müssen. Aber wirklich laut gelacht habe ich nur selten. Dafür hat mich das Buch aber sehr nachdenklich gemacht: laufen wirklich so viele Bekloppte, Vernagelte, Dumme, Verbohrte und Spaßbremsen unter uns herum? Na, dann ist es kein Wunder, dass alles nur noch ins Smartphone glotzt und immer weniger live miteinander kommunizieren.

Alles in allem hatte ich jedoch ein wenig mehr von diesem Buch erwartet. Zu viele Texte sind darunter, die für mich völlig sinnfrei sind. Weder lustig noch besonders dämliche Unterhaltungen. Einfach nur „hohles Geschwafel“ – und das ist in meinen Augen dann doch nicht „sammelwürdig“. Oftmals waren die „Vorreden“ der Autoren für mich noch das amüsanteste und informativste am Buch überhaupt. Ich ging mehr von einer Sammlung aus, wie sie Axle Hacke mit „Wumbaba“ gemacht hat, nur eben ohne Verhörer, sondern dusseligen Aussagen. Mein Fehler wahrscheinlich. Trotzdem bleiben für mich für dieses Buch nur drei Sterne!