Dem Tod Leben geben

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minangel Avatar

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Inhalt: Lazy und Elsie lieben sich, Lazy kann es kaum fassen. Aufs Mal sind die Tage mit Glück vermint. Doch so plötzlich wie die Liebe überfällt ihn die Krankheit und verscheucht Elsie und die Zukunft. Die alte Vita trifft den erschöpften jungen Mann im Treppenhaus und nimmt ihn bei sich auf. Eine unverhoffte Freundschaft beginnt: zwei, die nichts mehr zu verlieren haben, haben sich unendlich viel zu sagen. Und sie wagen sich zusammen auf eine Reise, die vielleicht ihre letzte ist.

Meine Meinung: Ein Buch über zwei Freunde, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Er, der Junge will leben und es wird ihm durch die schwere Krankheit verwehrt und sie hat gelebt und will nicht mehr allein leben. Sie mögen sich eigentlich nicht, aber das gemeinsame Reiseziel macht sie zu Freunden und es ist schön zu beobachten, wie sich ihre Beziehung entwickelt.
Die Autorin hat einen sprachlich tiefgehenden Roman geschrieben, der eigentlich mit wenigen Worten auskommt und sich durch nachdenkliche Wortspiele auszeichnet. Abwechselnd wird aus Sicht der beiden erzählt: schonungslos, ehrlich, faktenbezogen ohne romantische Schnörkelei. Genial ist ihr Schlagabtausch mit ihren Leben ist – Sätzen.
Dieses Buch lässt sich nicht in einem Rutsch lesen und ich brauchte einige Tage, musste es immer wieder beiseite legen, manchmal weil ich nachdenken musste, manchmal auch, weil es mich einfach nicht reizte, weiterzulesen. Das Ende kam mir dann zu abrupt, gab mir zu wenig, ich hätte noch ein paar erklärende Seiten gebraucht.

Aufmachung vom Buch ist gehoben im Leineneinband, da nahm ich es gerne in die Hand und mein Highlight war das Lesebändchen – so etwas veredelt die Lektüre, noch dazu ist darauf „Angekommen“ abgedruckt.

Fazit: ein Buch, dass nachdenklich stimmt und sich durch Sprachspielerei auszeichnet. Für ihre letzte Reise möchte ich Vita und Lazy in ein 4 Sterne Hotel setzen.