Interessant, aber nicht umwerfend

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gaia Avatar

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Nachdem ich Angelika Waldis durch die spätere Veröffentlichung "Die geheimen Leben der Schneiderin" entdeckt habe, las ich nun den umjubelten Vorgänger "Ich komme mit". Thematisch kreist das Buch um eine Freundschaft zwischen der Mitte-70jährigen Vita, verwittwet und vom Sohn vergessen, und dem 20jährigen Lazar, von der Liebe verlassen und krebskrank.

Die Lebenssituation, die Eigenheiten und die Entscheidung der beiden zu einer gemeinsamen Reise beschreibt Waldis ungeschönt und durchaus sprachlich mitreißend. Es gibt kein Wort der Ausschmückung zu viel, tortzdem schwingt der ein oder andere Satz ganz tief im Körper weiter. Langeweile entsteht eigentlich nie. Und trotzdem kann mich dieses Buch von Waldis nicht so vollends überzeugen wie "Die geheimen Leben...". So richtig hat mich die Geschichte nicht gepackt. Themen werden angerissen aber nicht zuende gedacht. Nach dem Auftauchen von syrischen Flüchtlingen fragt man sich nach dem Grund ihrer Erwähnung im Roman. Inwieweit bringen sie die Geschichte weiter?

So richtig festmachen kann ich es nicht, warum dieser solide Roman leider nicht mehr für mich ist als das. Die Sprache sowie das Thema ist interessant, aber leider nicht optimal umgesetzt. Es reißt nicht so richtig mit.