Man sieht nur von der Seitenlinie gut
Von Beginn an umkreist die Ich-Erzählerin Hanna mit ihren Reflektionen einen leeren Kern, eine hohle Stelle in ihrem Inneren, den die Abkehr ihrer Freundin Zeyna gerissen hat. Einsamkeit tropft aus allen Zeilen, und das Heimweh verfolgt sie überall - erst in der fremden Stadt, in der sie der häuslichen Enge entfliehen wollte, aber dann auch zurück zu Hause, weil nichts mehr so ist wie es war.
Das gesamte Buch durchtränkt eine Melancholie, die man nur aushält, weil man die sensibel beschriebenen Charaktere mag und wertschätzen kann, in all ihrer Verschiedenheit. Khayat zeigt deutlich die Schwierigkeiten einer interkulturellen Freundschaft auf, selbst wenn die Vorzeichen so positiv stehen wie in der vorliegenden Situation. Hannas Einfühlungsvermögen ist geprägt durch den frühen Verlust ihrer Eltern, was sie wieder mit der Halbwaise Zeyna verbindet. Mit Felizia und Theo hat sie zwei über die Maßen liebevolle Großeltern, die auch Hannas Freund Cem bereits in ihr Herz geschlossen haben und nun die Kriegsflüchtlinge Nabil und seine Tochter Zeyna mit offenen Armen empfangen.
Alles könnte harmonisch sein, wäre da nicht die gewaltige Differenz in den Lebenserfahrungen verstärkt durch die bornierte, aufgewiegelte Menschenmasse drumherum. Deshalb wirkt sich der 11. September verheerend aus auf die Dreierbeziehung, und als dann noch Schuld im Raum steht, zerbricht die Verbindung zwischen den beiden Frauen. Dabei hat Khayat die Personenkonstellation geschickt gewählt durch den in Deutschland geborenen türkischstämmigen Cem, der es lange schafft, zwischen beiden eine Brücke zu bauen. Die Spannung trieb mich zum Weiterlesen bis zur finalen Aufklärung des Vorfalls, der alles verursachte.
Dieses kleine, aber schwergewichtige Buch hat mir einen deutlichen Einblick beschert in die Spannungen, die sogar zwischen Menschen besten Willens bestehen, wenn sie durch so unterschiedliche Wurzeln geprägt wurden. Aber gerade solche Erfahrungen geben uns auch die Chance, daran zu wachsen und zu reifen, wenn es alle Beteiligten trotz quälender Schmerzen schaffen, sich damit auseinanderzusetzen - vielleicht auch erst, wenn die Wunden Zeit hatten zu heilen.
Das gesamte Buch durchtränkt eine Melancholie, die man nur aushält, weil man die sensibel beschriebenen Charaktere mag und wertschätzen kann, in all ihrer Verschiedenheit. Khayat zeigt deutlich die Schwierigkeiten einer interkulturellen Freundschaft auf, selbst wenn die Vorzeichen so positiv stehen wie in der vorliegenden Situation. Hannas Einfühlungsvermögen ist geprägt durch den frühen Verlust ihrer Eltern, was sie wieder mit der Halbwaise Zeyna verbindet. Mit Felizia und Theo hat sie zwei über die Maßen liebevolle Großeltern, die auch Hannas Freund Cem bereits in ihr Herz geschlossen haben und nun die Kriegsflüchtlinge Nabil und seine Tochter Zeyna mit offenen Armen empfangen.
Alles könnte harmonisch sein, wäre da nicht die gewaltige Differenz in den Lebenserfahrungen verstärkt durch die bornierte, aufgewiegelte Menschenmasse drumherum. Deshalb wirkt sich der 11. September verheerend aus auf die Dreierbeziehung, und als dann noch Schuld im Raum steht, zerbricht die Verbindung zwischen den beiden Frauen. Dabei hat Khayat die Personenkonstellation geschickt gewählt durch den in Deutschland geborenen türkischstämmigen Cem, der es lange schafft, zwischen beiden eine Brücke zu bauen. Die Spannung trieb mich zum Weiterlesen bis zur finalen Aufklärung des Vorfalls, der alles verursachte.
Dieses kleine, aber schwergewichtige Buch hat mir einen deutlichen Einblick beschert in die Spannungen, die sogar zwischen Menschen besten Willens bestehen, wenn sie durch so unterschiedliche Wurzeln geprägt wurden. Aber gerade solche Erfahrungen geben uns auch die Chance, daran zu wachsen und zu reifen, wenn es alle Beteiligten trotz quälender Schmerzen schaffen, sich damit auseinanderzusetzen - vielleicht auch erst, wenn die Wunden Zeit hatten zu heilen.