Zwischen Freundschaft und Familie

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karo273 Avatar

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"Ich komme nicht zurück" ist ein sehr bewegendes Buch, dass eine interessante Verstrickung zwischen Familie und Freundschaft aufzeigt. Im Mittelpunkt steht die Freundschaft zwischen Hanna, Zeyna und Cem, die eigentlich seit ihrer Kindheit befreundet sind. Die Autorin gibt Einblicke in deren Kindheit und schildert verschiedene Hürden und Probleme, die aufkommen. Sehr geschickt wird dabei das Rassismusproblem in Deutschland thematisiert, sowie Schwierigkeiten, die mit dem "anders sein" einhergehen (sei es der Name, das Aussehen und mehr) beleuchtet. Auch Themen wie Einsamkeit, Verlust und Liebe spielen eine Zentrale Rolle im Buch. Die Autorin hat einen interessanten Schreibstil, der von vielen Wiederholungen und Anreihungen von Nebensätzen durchdrungen ist. Besonders beim laut Vorlesen hat der Text direkt nochmal eine viel stärkere Wucht und man spürt wie jeder Satz, jedes Wort und jede Wiederholung aufeinander aufbaut.
Während des Lesens begleitet einen die ganze Zeit die Frage, ob Hanna und Zeynas wieder zueinander finden, wodurch man das Buch auch eigentlich garnicht aus der Hand legen möchte.
Als einziger Makel ist mir folgender Satz aufgefallen: "Mein Teil des Weges ist noch jungfräulich weiß." (S. 29) Meiner Meinung nach werden dadurch unnötig stereotype reproduziert, was echt nicht hätte sein müssen.
Im großen und ganzen hat mir das Buch dennoch sehr gefallen und die einzelnen Charaktere sind mir sehr ans Herz gewachsen. Für mich die perfekte Sommerlektüre, auch wenns ein bisschen melancholisch wurde.