viele Fallbeispiele, viele Eindrücke, zu wenig Lösungen

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diana pegasus Avatar

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Cassandra Phillips, Dean C. Delis – Ich lieb dich nicht, wenn du mich liebst

In einer Beziehung gibt es stets jemanden der mehr liebt, und laut dem Buch somit der Unterlegenere ist, und daher mehr Zeit, Gefühl und Geduld in die Partnerschaft investiert um sich für den Überlegeneren attraktiv zu machen. Das kann sich schnell in Klammern, Misstrauen und Eifersucht zeigen, was wiederum den eigentlichen Überlegeren Part der Beziehung dazu zwingt, in die unterlegenere Rolle zu schlüpfen.

Klingt kompliziert? War das Buch auch.
Schon allein die Wortwahl Überlegen und Unterlegen drückt das Ungleichgewicht einer Partnerschaft aus und ehrlich gesagt, fand ich die Wortwahl furchtbar.
Ich habe das Buch endlich beendet, aber ein weiteres Mal würde ich das Buch nicht lesen. Der Ratgeber ist nicht gerade leichte Lektüre und obwohl Fallbeispiele stets thematisiert werden, war das Buch überwiegend psychologisches trockenes Gerede. Natürlich gab es auf über 350 Seiten auch mal die eine oder andere Situation die mir bekannt vorkam, es gab auch ein paar Tipps und Ratschläge, die man mal näher ins Auge fassen kann oder um die richtigen Fragen in der Partnerschaft zu stellen, doch letztendlich ist dieses Ratgeber-Buch einfach nur langatmig und ich hatte das Gefühl, dass gute Themen angeschnitten aber nicht beendet wurden.
Ich hatte mir von dem Buch erhofft, dass sich auch Laien zurechtfinden würden und selbst mit Fachkenntnissen fiel es mir schwer, dem einen oder anderen Fall zu folgen.
Natürlich steht Kommunikation an erster Stelle, Ehrlichkeit zu sich selbst, ob man die Zeit und Geduld in die Beziehung investieren möchte, oder ob man mit kritischen Fragen sich selbst überdenkt, und vielleicht sogar zu dem Schluss kommt, dass die Lebensziele in einer Partnerschaft auseinander gehen.

Insgesamt gibt es viele Eindrücke und viele Fallbeispiele die aufgearbeitet werden. Mir gefällt allerdings nicht das Schubladendenken, dass im Text mitschwingt. Meist wird der unterlegenere Part der Frau zugeordnet, natürlich muss ich nicht erwähnen, dass die Konstellationen vielseitig sein können.
Um erste Eindrücke zu sammeln mag das Buch gut sein, um Lösungen zu präsentieren reicht es meiner Meinung nicht aus.
Hier hätte ich mir außerdem eine Straffung der Thematik und eine strukturierte Art gewünscht.
Sicherlich ist die Thematik interessant, dennoch gibt es "einfachere" oder leichtverständlichere Ratgeber zu diesem Thema.

Das Cover mit dem TicTacToe Spiel, den gebrochenen und ganzen Herzen ist nett anzusehen.

Fazit: viele Fallbeispiele, viele Eindrücke, zu wenig Lösungen. Knappe 3 Sterne, weil es auch gute Ansätze gab.