Und wenn der innere Schweinehund siegt ???

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rippchen Avatar

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Ach, …Du meine Güte: Wieder ein Promi, der mit einem literarischen Fitness-Beitrag den inneren Schweinehund von Irma Normalbürger bekehren und die deutschen Sofa-Kartoffeln in Top-Form bringen will.
Das war meine erste Reaktion auf vorablesens LP-Vorschlag „Ich mach dich fit“ von Dr. Christine Theiss. Ja, wollte ich denn wirklich einen Leseeindruck zu einem körperlichen Ertüchtigungsbuch schreiben? Neee, bloß nicht. Dann müsste ich am Ende als glücklicher Verlosungs-Gewinner (jaaa, ich weiß: Ich muss das Buch ja nicht haben wollen!) nicht nur Augen- und Hirngymnastik, sondern auch noch Ganzkörpertraining absolvieren. Und das hieße: Nicht nur den rechten Bizeps beim Umblättern der Seiten minütlich zu reizen, sondern ganze Muskelgruppen beim Nachturnen herauszufordern.
Denn genau das will uns die Autorin vermitteln: Nicht das einzelne Müskelchen zählt, sondern das ganze humaneMuskelpaket, das bei vielen nur noch aus Fett und schlappem Bindegewebe besteht.
So – und das Ganze soll dann auch nicht etwa im Fitness-Studio stattfinden, sondern in jeder alltäglichen Lebenslage machbar sein, so zwischen Bügelbrett (Brettspiel für eine Person!) und Rasenmäher!
Und wer, bitte sehr, soll uns dazu motivieren? Ach, wir uns selbst! Ja, toll – die ohnehin schon bisher kaum gekannte Körperregionen vitalisierende Haus- und Gartenarbeit reicht ja auch noch nicht!
„Fitness ist so einfach“, schreibt die Kickbox-Weltmeisterin, deren eigene sportliche Lebensgeschichte in einer Art Kurzporträt den Leser auf den nachfolgenden Übungs-Marathon einstimmen soll. Ja, klar, wenn man sooo aussieht – ohne Winke-Winke-Ärmchen, Rettungsring und Krampfadern…
Meine Güte, welche Herausforderungen für einen "Normalo" in Sachen (Über-)Gewicht, um „leicht“ durchs Leben zu kommen: Da muss man als Leser in einem Rundum-(An)Schlag das fachmännische Loblied auf die Leibesertüchtigung über sich ergehen lassen, die eigenen körperlichen (und mentalen) Stärken und Schwächen offen legen, sich medizinisch-wissenschaftliche Exkurse über Aufbau und Bedeutung der Muskeln reinpfeiffen - und sich dann auch noch mit Alltagsgegenständen malträtieren, um zu einer Vorzeigefigur Marke „flotter Hüpperling“ zu gelangen. Puuuuhhh….
Aber, mal ehrlich: Ich würde diese Herausforderung nach bisher erfolgreich verweigertem sportlich-bewegtem Leben verdammt gerne annehmen. Und wehe, sie taugt nichts! Dann bin ich die Erste, die eine Gegendarstellung schreibt. Thema: „Mit Schokolade und Pasta zur Traumfigur“. Versprochen!