Königstein, Leo - Ich, mein Vater und die Frau seines Lebens

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estha Avatar

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Der Hauptprotagonist des Romans ist Paul, ein elfjähriger Junge: lebhafter Natur, Abenteuer- und Herausforderung liebend. Es füllt sich gut in seiner Haut, schade, dass es seinem Vater nicht so geht.

Tom, sein Vater, ist eher schüchtern, unsicher, zurückhaltend, geht Diskussionen aus dem Weg, er hat sogar immer noch nicht geschafft seine Doktorarbeit in Ethnologie zu schreiben.

Paul ist alleinerziehender Vater. Die Mutter des Jungen ist gestorben, als Paul noch klein war. Weitere Geschwister gab es nicht, obwohl Paul schon sehr gerne Bruder oder Schwester haben möchte.
Also beschließt Paul die miserable Situation seines Vaters zu ändern; er möchte, dass Tom glücklich ist, dafür muss er sich aber in einer Frau verlieben...

Und an dem Punkt kommen wir schon an die Grenzen von Pauls Vater; Tom ist schüchtern, unsicher und leider, gar nicht mutig, um eine Frau anzusprechen. Majorana, die Nachbarin der beiden - wäre optimal für Tom: gut aussehend, selbstbewusst, stark und energisch... also das Gegenteil von Tom.
Majorana plant eine Fernsehshow unter dem Motto: "Superhelden. Made in Germany" - das ist die Lösung, denkt sich Paul; nicht nur das man da Geld gewinnen kann, sein Vater könnte außerdem neuen Lebensmut schöpfen und das Beste an der Geschichte, er könnte endlich eine neue Frau fürs Leben gewinnen - die Majoranna. Der 11-jähriger legt sich richtig ins Zeug, um seinen Vater gut vorzubereiten, und denkt sich allerhand aus...

Abwechslungsreiche Aktionen des Jungen und seines Vater sorgen dafür, dass die Handlung immer neue Situationen zu bieten hat. Auch die Idee,
die ganzen TV Shows auf die Schippe zu nehmen, war ganz nett. Die Charaktere des Romans waren gut durchdacht und alle brachten ihre unterschiedlichen Eigenschaften mit. Mit Toms Charakter konnte ich leider nicht viel anfangen (auch wenn ich ihm positiv anrechne, dass der Sohn und der Vater gut miteinander auskommen), hat mich der offensichtliche Rollentausch: elfjähriger übernimmt die Führung, und ein älterer Mann, der eigentlich für das Leben der Beiden verantwortlich ist, fügt sich und überlässt seinem Sohn die Planung, Organisation und das Sagen, - nicht amüsiert.
Toms Verhalten fand ich eher nervig: er wirkte auf mich stellenweise selbst wie ein unreifes Kind: unsicher und schüchtern. Es hätte vielleicht humorvoll sein sollen, leider hat es meine Lachmuskeln nicht über strapaziert. Ein nette, seichte, durchschnittliche Geschichte, mehr aber auch nicht. Für entspannte Lesestunden ohne Nachdenken zu müssen - wäre das Buch passend.