Eine ungewöhnliche Geschichte

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„Die Hoffnung ist das, was uns immer bleibt. Die einzige Kraft, die dich weitermachen lässt, wenn alles scheitert und keiner mehr da ist, der dir hilft. Vieles ist wichtig. Liebe, Freude, Glück, was auch immer du erfährst. Doch sie stehen alle draußen im Regen, wenn die Hoffnung dich verlässt.“
Seite 239

Als der Ich-Erzähler 16 Jahre alt ist, stirbt seine Mutter und er zieht zu seinem Onkel Frank. Unter dessen Dach leben nicht nur seine Cousins Bastian und Tobias und der Hund Tito, sondern auch allerhand merkwürdiger Artefakte.
Die Regeln in dem Haus sind einfach und es wird hart gestraft, wenn man sie bricht.
Als er den Motorradfahrer Justus kennenlernt und sich verplappert, spitzen sich die Ereignisse zu…

So leicht es fiel, das Buch zu lesen, umso schwerer tue ich mir gerade dabei, es zu beschreiben…
Eines vorneweg: Die Aufmachung, der Klappentext sind sehr irreführend! Wer sich eine locker-lustige Weihnachtsgeschichte á la „Santa Clause“ erwartet, sollte besser nach einem anderen Buch suchen.
Wer sich aber auf ganz eigene Art unterhalten lassen will, ist hier sicher richtig!
Erst ist eine brutale Welt, in die uns Jay Kay führt, Frank ist alles andere als ein lieber Onkel. Die Kinder haben alle Freiheiten, solange sie nicht hinterfragen, was er tut. Bis das Ganze eskaliert… Und dann ist es auch eine fantastische, mystische Welt, die er uns im Gegenzug kennenlernen lässt.
Letzten Endes muss der Protagonist erkennen, dass sein Weg nur in der Zukunft liegen kann und er mit seinen Entscheidungen leben muss.
„Die Vergangenheit war, daran kannst du nichts ändern. Niemand kann das. Doch das, was du bist, ist das, was du tust. Das kann nur die Zukunft zeigen, und sie beginnt jeden Tag aufs Neue. Seite 258“

Normalerweise mag ich Fantasy nicht, aber der Autor vermischt sie mit der Realität, mit alten und auch noch heute populären Mythen zu einer spannenden, mitreißenden Geschichte. Lange Zeit lässt er uns im Dunklen tappen, manche Dinge bleiben ungesagt oder erklären sich erst sehr spät. Auch den Namen seines Helden erfahren wir nicht, wir werden durchgehend in der Ich-Perspektive durch das Geschehen geleitet.

Fazit: Eine ungewöhnliche Geschichte über Verlust, Bestimmung und eine fantastische Welt!