Poetisch, magisch und geheimnisvoll

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kindder80er Avatar

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Eins vorweg: Es handelt sich hier nicht um ein Weihnachtsbuch, auch wenn nicht zuletzt die Covergestaltung dies suggeriert. Die Marketingabteilung des Verlags ist da einem Irrtum erlegen. Wenn man weiß, dass es KEIN Weihnachtsbuch ist, werden die Erwartungen meines Erachtens nicht enttäuscht, denn es ist durchaus poetisch, magisch und geheimnisvoll.

Der Protagonist verliert mit 16 seine Mutter. Die ergreifende und fast schon poetisch beschriebene Szenerie der Beerdigung steht am Anfang des Buches. Weil er irgendetwas von sich mit in den Sarg seiner Mutter legen möchte, stiehlt er eine Rose eines Mannes, der sie auf einem anderen Grab abgelegt hatte. Danach kommt er in die Obhut seiner einzigen Verwandten. Mit seinem ungeliebten Onkel und seinen beiden Cousins muss er sich nun arrangieren.

Die führen ihn auch gleich in die neue Welt ein, die das herrschaftliche Anwesen birgt: Onkel Frank sammelt Antiquitäten, aber nicht irgendwelche, sondern seiner Meinung nach nur "magische". Es gibt drei felsenfeste Regeln, an die sich der Junge halten muss: Pünktlichkeit, Sauberkeit und vor allem Verschwiegenheit. Hält er diese ein und ist gut in der Schule, kann er in seiner Freizeit machen, was er will.

Das alles kommt ihm unvertraut und auch unheimlich vor, aber eigentlich versteht er sich gut mit seinen Cousins... Auf dem Jahrmarkt lernt er Jules kennen und ist fasziniert von dem hageren Motorradkünstler. Dieser Umstand führt ihn in eine Welt voller Magie und magischen Wesen...

Der Schreibstil ist nicht ganz einfach, da er auch poetisch wird. Ich finde ihn aber wunderschön und ab und zu blitzt etwas Humor durch. Mir hat das Buch gut gefallen, auch wenn das Ende etwas abrupt erscheint.