Spannende Geschichte auf vielen Ebenen!

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vanessa:) Avatar

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Weil ihr Bruder Abe im Koma liegt, zieht Mags kurzerhand in die Wohnung ihres Bruders, zu dem sie eigentlich seit Jahren keinen Kontakt mehr hat. Auf einmal findet sie sich in seinem Leben wieder, schläft in seinem Bett und lernt seine Verlobte Jody kennen. Es soll ein Selbstmordversuch gewesen sein, bei dem sich Abe mehrere Stockwerke hinab im Treppenhaus in den Tod hat stützen wollen. Mags bemerkt schnell, dass sie der Geschichte nicht trauen kann – soll ihr Bruder tatsächlich mit dem Leben abgeschlossen haben? Für Mags wirkt Jodys Trauer beinahe krampfhaft, übertrieben. Hat sie sich die Liebe zu Abe wohl bloß eingebildet und erhofft und war Jody es am Ende selbst, die ihren Verlobten über das Treppengeländer stieß? Skepsis und Ungläubigkeit führen dazu, dass Mags weiter nachforscht.

Der Einstieg in den Psychothriller erfolgt unvermittelt und inmitten des Geschehens. Der Autorin gelingt es hier, dass man direkt in Dialoge und Ereignisse Einblicke erhält und sich nach und nach der anfängliche Nebel lüftet und man die Zusammenhänge zu begreifen beginnt. Die weiteren Bewohner in der alten Kirche, in der Abe gewohnt hat, werden dem Leser im Laufe des Thrillers vorgestellt und schnell ist klar, dass sie vielleicht nicht ganz unwissend sind, was den Unfall im Treppenhaus angeht. Haben Sie wohl etwas bemerkt?
Die Geschichte ist interessant und spannend. Es wird jeweils aus verschiedenen Sichten in der Ich-Perspektive berichtet. Man lernt sowohl die Gedanken der Protagonistin Mags, als auch die von Jody und weiteren Charakteren aus erster Hand kennen. Gedanken und Perspektiven werden in einer Ebene miteinander vereint und der Leser schafft es dadurch zu den einzelnen Figuren eine eigene Verbindung aufzubauen und mitzurätseln. Unwillig beginnt man selbst zu überlegen, wer vielleicht mehr Wissen besitzt, als er zuzugeben scheint.
Obwohl ich mich mit keiner der Figuren zu hundert Prozent identifizieren kann, ist mir Mags sehr sympathisch. Die immer wieder in Rückblicken geschilderte Liebe zwischen Abe und Jody zeigt auf, was Jody so sehr mit Abes Bruder verbunden hat. Der Schreibstil führt unweigerlich dazu, dass man die Personen, jede auf seine Art und Weise, kennenlernt und viel über sie erfährt.
Als ich das Buch las, dachte ich immer wieder, wie lustig es doch wäre, wenn man genau an den datierten Daten, die immer wieder groß auftauchen, die nachfolgenden Seiten liest.

Von mir gibt es eine Empfehlung! Eine Geschichte, dessen Ende man unbedingt wissen möchte!