Ein Liebesroman für Bibliophile

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phoenix84 Avatar

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Der Roman " Ich treffe dich zwischen den Zeilen " von Stephanie Butland
hat mich in der Leseprobe sehr neugierig gemacht. Meine Erwartungen wurden erfüllt.
Tatsächlich ist dies kein gewöhnlicher Liebesroman und er kommt auch glücklicherweise ohne Kitsch aus.
Die Protagonistin Loveday ist auch keine gewöhnliche junge Frau. Sie hält sich Menschen nach Möglichkeit auf Abstand , lässt sich erste Sätze aus Büchern tätowieren, und hält allgemein mehr von Büchern als von menschlicher Gesellschaft.
Doch mit Nathan Avebury tritt ein junger Mann in ihr Leben, der ganz behutsam versucht, hinter ihre Fassade zu blicken. Über ihre gemeinsame Leidenschaft zu Büchern und Lyrik, die sie beide in Poetry Slams vortragen, scheint dies auch zu funktionieren; solange bis er mehr über Lovedays Vergangenheit und ihre Familie erfahren möchte . Loveday zieht sich zurück, doch mit Nathan scheinen noch andere Dinge in Bewegung geraten zu sein. Gibt es für Loveday ein zurück in ihre vermeintlich sichere Bücher- Welt oder wagt sie sich heraus und stellt sich ihrer Vergangenheit?

Die Autorin schreibt in klaren Sätzen, verleiht Loveday Authenzität und lässt den Lesern durch ihre Gedanken eine nur scheinbar fragile Frau erleben, die viel erlitten hat, aber am Ende des Tages doch versucht nach vorne zu blicken. Neben Nathan werden auch andere Figuren des Romans schön ausgearbeitet und verleihen dem Ganzen manchmal einen herrlich skurrilen Charakter, sodass bei der oft nicht einfachen Thematik auch ein gewisser Humor nicht zu kurz kommt.
Die verschiedenen Zeitebenen der Erzählung fügen sich schön ineinander; manche Textpassagen aus der Vergangenheit waren mir etwas zu langwierig erzählt, aber das nur am Rande.

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!