Sehr schön, poetisch und auch etwas traurig

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
lara3009 Avatar

Von

Inhaltsangabe: Mit Piercings und tiefschwarz gefärbten Haaren versucht
Loveday, die Welt von sich fern zu halten. Sie ist ein wahrer
Büchernarr, umgibt sich lieber mit Literatur als mit Menschen und
trägt die Anfangssätze ihrer Lieblingsromane als Tattoos auf dem
Körper. Wirklich wohl fühlt sie sich nur in Archies Antiquariat.
Der alte Mann hat ihr nicht nur einen Job gegeben, er akzeptiert sie
vor allem, ohne Fragen zu stellen. Als Loveday Nathan kennenlernt,
scheint ihre Welt heller zu werden: Er nimmt sie mit zu einem
Poetry Slam, und die Gedichte öffnen beiden einen Weg, sich die
Dinge mitzuteilen, für die ihnen sonst die Worte fehlen. Zwischen
den beiden entwickelt sich eine zarte Liebe. Doch dann werden im
Antiquariat Bücher für Loveday abgegeben, die sie zurück in ihre
Kindheit führen und schmerzhafte Erinnerungen an eine Familientragödie
wecken, die sie nur zu gerne weiter verdrängt hätte. Kann sie mit
Archies und Nathans Hilfe endlich mit der Vergangenheit Frieden
schließen und über die Ereignisse hinwegkommen, die ihr Leben so
sehr erschüttert haben?"

Genre: Roman
Seiten: 319
Titel: 5/5
Cover: 4/5
Inhalt: 5/5
Schreibstil: 5/5
Charaktere: 5/5

Ich habe dieses Buch von Vorablesen erhalten und bin wahnsinnig
froh darüber! Eigentlich klingt es nämlich nicht wie ein Buch
für welches ich mich interessieren würde. Aber irgendwie hat die
Leseprobe mich so sehr angesprochen, dass ich mein Glück versuchen
musste und zack, glücklicherweise durfte ich es tatsächlich
vorablesen und es hat sich gelohnt. Vielen Dank an das
Vorablesen-Team, ohne euch wäre mir ein großartiger Roman entgangen.

Zuerst fand ich den Wechsel zwischen "Damals" und "Heute" etwas
verwirrend, aber allgemein fand ich es gut so. So hatte man einen
richtig guten Einblick in das Leben von Loveday - ich finde den
Namen übrigens richtig, richtig schön!
Schön fand ich auch, dass mein eigener Name in diesem Roman vorkam
- Lara. Zwar nur als Nebenrolle, aber immerhin. Mein Name kam nie
besonders häufig irgendwo vor und nun tritt er immer häufiger
in Büchern auf. Zuerst habe ich kürzlich die "To all the Boys I've
loved before"-Reihe mit Lara Jean gelesen, dann kam er in diesem
Roman vor und in meinem Currently Reading "Träume, die ich uns
stehle" heißt die Hauptperson auch Lara!
Außerdem kam auch der Name "Emma" vor, das gefällt mir auch, weil
ich so gerne meine Tochter nennen würde und ich mag den Zufall
irgendwie, dass Lara und Emma zusammen vorgekommen sind.

Das Buch war sehr poetisch und irgendwie malerisch. Ich habe
mich gut beim lesen gefühlt, auch wenn es manchmal auch sehr
traurig war.
Außerdem hat Whitby es mir angetan. Die Stadt kommt sehr
häufig vor und spielt eine wichtige Rolle in Lovedays Vergangenheit
und ich musste nachdem Roman erstmal Googlen und mir Bilder von
Whitby angucken. Und nun habe ich den Wunsch auch einmal nach
Whity zu reisen und ein paar Ziele abzuklappern, an denen Loveday
war.

Der Schreibstil war auch sehr angenehm, ich habe auch wieder
fleißig schöne Zitate für euch gesammelt:

1.) "Es tut gut, daran erinnert zu werden, dass die Welt voller
Geschichten ist, die potenziell mindestens so schmerzlich sind
wie die eigene." (S. 15)

2.) "Als ich klein war, hatte ich Mum einmal gefragt, worüber
sie lachten. Sie erklärte, dass sie vor lauter Glück platzten
und das Lachen wäre wie viele kleine Explosionen, weil das
Glück nicht länger im Innern verschlossen bleiben wollte."
(S. 111)

3.) "Ich habe viele schlechte Seiten, kleinlich aber bin ich nicht.
Es gibt so viel kleinliche Idiotie auf der Welt, und wenn ich ein
Ziel im Leben habe - abgesehen davon, den Kopf einzuziehen -,
dann jenes, nicht auch noch dazu beizutragen." (S. 125)

4.) "Nathan war ein Urlaub vom Ich-Sein. Ich wollte ihn genießen,
solange er andauerte." (S. 135)


Oh, und ich liebe Lovedays Job! Ich könnte ihn zwar niemals
ausüben, da Kundenservice mir vermutlich noch weniger liegt als
Loveday, aber ich finde der Buchladen wird so schön beschrieben
und die Stimmung zwischen Archie und Loveday ist so toll,
dass ich mir manchmal gewünscht habe, ebenfalls dort zu sein!

Zum Schluss muss ich aber auch noch etwas negatives loswerden...
(VORSICHR! SPOILERWARNUNG!)

Warum musste Archie sterben? Archie war einer meiner
Lieblingscharaktere in diesem Buch, ich habe ein paar Tränen
vergoßen, als er dann wirklich gestorben ist. Manchmal sind
Autoren wirklich grausam, warum müssen sie einem kurz vor
Schluss noch so etwas reindrücken? Das ist echt nicht nett, Leute!
Ich hätte mich nach all den traurigen Szenen, dem Brand
und Lovedays grausamer Kindheit sehr über ein Happy End gefreut.
Okay, das gibt es ja irgendwie auch, wegen der Wiedereröffnung,
der Sache mit der Mutter und der Beziehung mit Nathan, aber
Archie hätte meiner Meinung nach ruhig auch ein Teil davon
sein dürfen!
Trotzdem ist es ein wundervoller Roman, den ich allen nur
ans Herz legen kann.