Was Literatur bewirken kann

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schmökerwürmchen Avatar

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Schon nach der Leseprobe wusste ich, dieses Buch muss ich unbedingt lesen. Und ich wurde nicht enttäuscht.

Loveday hat es in ihrem Leben nicht einfach gehabt. Nachdem auf dramatische Weise ihre Familie auseinandergebrochen ist, wuchs sie bei Pflegemüttern auf. Sie ist sehr einsam, aber durch ihren Konflikt auch nicht in der Lage, Freundschaften zu schließen. Immer bleibt sie nur eine Randfigur und ist schon zufrieden, wenn sie von ihren Mitschülern nicht gemobbt wird. Kraft und Halt findet sie in der Literatur.
Während eines Schulausflugs versucht sie, ihr Lieblingsbuch in einem Antiquariat zu klauen, wird jedoch von dem Besitzer überführt. Doch statt sie anzuzeigen, lässt Archie sie in seinem Buchladen arbeiten. Zunächst, um ihre Schuld zu begleichen. Archie hat allerdings ein großes Herz und gibt „seiner kleinen Streunerin“ einen Job. Loveday fühlt sich immer wohler im Antiquariat und findet in Archie sowas wie eine Familie. Eigentlich verläuft ihr Leben ganz passabel, sie liebt die Literatur, ihren Job, die Unabhängigkeit. Schließlich hätte es bei ihrer Vorgeschichte auch schlimmer kommen können. Doch reicht das wirklich aus im Leben? Eines Tages treffen Bücher im Antiquariat ein, die ihr sehr bekannt vorkommen und ihr Leben plötzlich auf den Kopf stellen. Zur gleichen Zeit lernt sie Nathan kennen, der auf einen Aushang aufmerksam wird, in dem es um seinen verlorenen Lyrikband geht. Inwieweit ist Loveday bereit, sich zu öffnen? Schafft sie es, wieder mehr Vertrauen zu den Menschen zu gewinnen? Und kann Nathan ihr dabei behilflich sein?

Schon der Klappentext verspricht eine außergewöhnliche Geschichte. Und da ich Bücher genauso sehr liebe wie Loveday, musste ich das Buch unbedingt lesen. Der Autorin ist hier eine wirklich bezaubernde, poetische Geschichte gelungen. Mit sehr viel Einfühlungsvermögen beschreibt sie Lovedays Leben, ihre Gefühlswelt und deckt rückblickend nach und nach ihre Vergangenheit auf. Als Leser konnte ich es kaum erwarten zu erfahren, was Loveday so Schreckliches wiederfahren ist. Man wollte sie einfach nur in den Arm nehmen und ihr Mut machen. Die berührende Sprache hat genau meinen Nerv getroffen und passte ganz wunderbar zu Lovedays Empfindungen.
Besonders gefallen haben mir die Überschriften der verschiedenen Zeitebenen, die genau den. Nagel auf den Kopf getroffen haben.
Lovedays Schicksal hat mich wirklich berührt, zumal sie auch direkt den Leser angesprochen hat.
Ein ganz wunderbares, poetisches Buch, in dem die Liebe zur Literatur eine ganz große Kraft entwickelt.