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regenprinz Avatar

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Loveday hat nicht nur einen ungewöhnlichen Namen, sondern ist auch eine ungewöhnliche Protagonistin für einen Roman. Bücher zieht sie Menschen allemal vor – was man im Laufe der Geschichte verstehen lernt, wenn nach und nach die Ereignisse aus Lovedays Kindheit aufgedeckt werden.

Die wechselseitige Erzählweise von Vergangenheit und Gegenwart hat mir gut gefallen. Auch die beiden Personen, die für Lovedays derzeitiges Leben wichtig sind bzw. werden, kommen einem Stück für Stück näher – Archie, der Antiquar, in dessen Buchladen Loveday jobbt, und Nathan, der Zauberer, der sie zum Besuch eines Poetry Slams im Pub überredet.

Aber im Mittelpunkt der Geschichte steht klar Loveday selbst – mit ihrem Misstrauen, ihrer manchmal aufwallenden Angst und ihrer Abneigung gegen Nähe. Ihre Eigenart, sich erste Sätze aus für sie bedeutsamen Büchern unter die Haut tätowieren zu lassen, fand ich eine starke Idee.
Und wie sie sich durchs Leben schlägt, gegen ein Arschloch von Ex-Freund zu behaupten versucht und mit ihrer familiären Vergangenheit kämpft, liest sich gleichermaßen spannend wie eindrücklich.

Ich möchte zum Inhalt weiter gar nichts verraten. Mit hat das Buch insgesamt gut gefallen, auch wenn ich Loveday als Charakter manchmal schwierig fand, gerade in ihren Reaktionen zur Umwelt. Das Ende fand ich außerdem ein bisschen abrupt positiv. Und ich muss zugeben, dass ich mit den enthaltenen „Poetries“ eher wenig anfangen konnte. Deshalb nur 4 von 5 Sternchen.