Gefallen an der Sterblichkeit

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melange Avatar

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Zum Inhalt:
Ein Außerirdischer schlüpft in den Körper eines Mathematikers, um dessen Entdeckung eines Beweises zu verhindern. Diese Entdeckung würde die rückständige und kriegerische Menschheit befähigen, sich weiterzuentwickeln. Ein Umstand, der nach Meinung der viel weiter entwickelten und unsterblichen Wesen in entfernten Galaxien verhindert werden muss, - mit Gewalt und Eliminierung aller Mitwisser. Aber das Wesen im Körper von Andrew Martin findet immer mehr Gefallen am irdischen Leben und verweigert schließlich zum Entsetzen seiner Auftraggeber seine Aufgabe.

Zum Cover:
Ein Mann, ein Hund und das Universum, - mehr braucht es nicht zum Glück. Die Romantik, die Andrew irgendwann gefangen nimmt, wird durch dieses Bild wunderbar gespiegelt.

Mein Eindruck:
Wirkt der Anfang des Buches noch nach einer Culture-Clash-Komödie mit extraterrestrischem Einschlag im Stil von "Alf", bekommt das Bild mit dem Auftrag Andrews, alle Mitwisser der großen Entdeckung zu töten, eine düstere Komponente. Dabei bleibt unklar, warum das so sein muss: Mit dem kriegerischen Versuch, die Menschheit in ihrer Entwicklung zu stoppen, stellen sich die Andrew befehligenden Wesen auf eine Stufe mit den barbarischen Erdenbürgern. Und so sehr sich Andrew über das Äußere der Menschen mokiert, - seine wahre Gestalt und sein Name werden nicht thematisiert, möglicherweise, weil dem Autor bei allem Amüsement über die Menschheit die Fantasie dafür fehlte. Was aber absolut gefällt, ist die Wandlung Andrews, die dieser in der Geschichte durchmacht. In kleinen Schritten, dadurch umso glaubwürdiger, entwickelt er Verständnis für die Menschen und schließlich sogar etwas wie Liebe für seine Familie, - etwas, was der "echte" Andrew schmerzlich vermissen ließ, der tatsächlich der gierige Egozentriker war, den die Außerirdischen als Bild für den Menschen verachten. Es berührt sehr, zu lesen, wie Andrew sogar seine Unsterblichkeit und alle überlegenen Kräfte aufgibt, um den Versuch zu starten, sich in das Leben auf der Erde einzufügen und seine Familie zurückzugewinnen, obwohl ihm einige kulturelle Fallstricke begegnen.
Zwei Welten prallen aufeinander und finden letztendlich Verständnis für die jeweils andere.

Fazit:
Ein sehr gutes Plädoyer für die Verständigung, - hier sogar über die Galaxie hinaus.

4 Sterne