Ich und die Menschen – Ansichten eines Außerirdischen

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stefan_c Avatar

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Cover:
Das Cover zeigt einen „Mann“ mit aufgespanntem Schirm, an seiner Seite ein Hund. Beide kehren uns den Rücken zu. Ihr Blick ist auf einen Planeten gerichtet, anscheinend die Erde. Anscheinend stehen sie auf einem anderen Planeten, um diesen Ausblick zu haben, doch sie haben keine Schutzanzüge oder dergleichen an, sind es „Außerirdische“?

Inhalt:
Matt Haig erzählt die Geschichte eines Außerirdischen der, anscheinend ohne besondere Vorkenntnisse, auf die Erde entsandt wurde um in den Besitz einer mathematischen Formel zu gelangen. Diese Formel wurde gerade erst gelöst und stellt anscheinend ein großes Problem für andere „Weltbewohner“ dar.
Professor Andrew Martin, der die „Riemannsche Vermutung“ gelöst hat, wird von den Vonnadorianner kurzerhand entführt und eliminiert.
Der Außerirdische nimmt die Gestalt von Professor Andrew Martin an, jedoch erscheint er ohne jegliche Kleidung auf der Erde und sorgt so gleich zu Beginn für einige irritierende Momente unter der Bevölkerung. Er geht an einer Autobahn vorbei, die ihm unbekannt ist und wird, wie soll es anders sein, von einem Auto erfasst. Er bleibt unverletzt, wird aber in einem Krankenwagen abtransportiert. Er überwindet die Sanitäter und betritt kurz darauf eine Bibliothek, wohlbemerkt immer noch gänzlich unbekleidet. Durch seine besonderen Fähigkeiten erlernt er mit Hilfe zweier Bücher die menschliche Sprache. Für ihn ist das ziemlich umständlich, dort wo er herkommt genügt eine Kapsel um unbekanntes zu erlernen. Die Menschen kommen im Merkwürdig vor, ihr Aussehen und ihr Benehmen sind ihm vollkommen fremd. Er besorgt sich eine Straßenkarte und macht sich auf den Weg nach Cambridge, dort an der Universität hofft er in den Besitz der Formel zu gelangen. Kurz vor seinem Ziel wird er jedoch von der Polizei aufgehalten.
Zu Beginn ist der „neue“ Andrew Martin von der Erde und seinen Bewohner abgeschreckt, er empfindet sie als niedere Lebensform, ihr Aussehen, ihr Verhalten, ihr Denken und überhaupt alles an ihnen stört ihn.
Erst nach und nach stellt er fest was wichtig ist im Umgang mit Menschen, er lernt Gefühle kennen, die er er vorher als unwichtig, störend empfunden hat. Sein bisheriges rein mathematisches Denken wird auf den Kopf gestellt und er widersetzt sich der Obrigkeit seines Heimatplaneten.
Er fühlt sich nicht mehr in der Lage alle zu eliminieren, die mit der Riemannschen in Verbindung stehen.

Fazit:
Eine Geschichte aus der Sicht eines Außerirdischen, locker und witzig erzählt. Außerirdische stellt man sich anders vor, informierter, zielstrebiger. Auf den ersten Seiten des Buches sieht man jedoch einen Außerirdischen, der anfänglich etwas überfordert ist mit seiner Aufgabe.
Matt Haig erzählt diese Geschichte in einer lockeren, witzigen Art, mit viel Leichtigkeit im Schreibstil und doch regt der ein oder andere Satz zum Nachdenken an, z.B. „Daraus müssen wir schließen, dass Wahnsinn manchmal eine Frage der Zeit ist und manchmal eine Frage der Postleitzahl.“
Ein Buch, das man bedenkenlos empfehlen kann, kurzweilig, witzig und zum nachdenken über sich selbst und unsere Spezies.