Ich und Monsieur Roger

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suppenfee Avatar

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Helene ist erst 8 und trotzdem muss sie auf ihren Schultern die Last eines Erwachsenen tragen. Sie erzählt, wie nachts wach liegt, ihre kleine Schwester in den Schlaf wiegt und gleichzeitig wach liegt, und darüber nachdenkt, wie die Familie über die Runden kommen soll. Sie geht Zeitungen austragen, um ihrer Mutter dann das verdiente Geld ins Portemonnaie zu schmuggeln, damit diese sich nicht der Wahrheit stellen muss. Eines Tages wird sie auf ihrem Weg angegriffen und beinahe vergewaltigt. Glücklicherweise ist der alte, grummelige Nachbar Monsieur Roger mit seiner Schrotflinte zur Stelle und rettet Helene.
Die Leseprobe zeigt zwar einige verschiedene Aspekte aus Helenes Leben, mir wäre es aber dennoch lieber gewesen, wenn sie nicht so sehr in der Handlung springen würde. Es war berührend zu sehen, wie sich Helene und Monsieur Roger vorsichtig anfreunden. Gleichzeitig ist die Geschichte aber auch sehr bedrückend, obwohl, oder gerade weil, mit der Unschuldigkeit eines Kindes erzählt wird. Hier und da blitzt sogar mal ein Funken Humor durch. Die Leseprobe hat mich vom Stil her ein bisschen an die „Bücherdiebin“ erinnert. Das Buch ist ja nur kurz, doch ich glaube es hat noch einiges zu bieten.
Das Cover gefällt mir sehr gut. Schlicht, aber wirkungsvoll.