Typisch französisch

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evelynmartina Avatar

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Die Leseprobe umfasst drei Passagen aus dem Gesamttext.
Zunächst wird erzählt, wie Hélène, das 8-jährige, ziemlich altkluge Mädchen, und Roger, der 80-jährige, äußerst schrullige Griesgram aufeinandertreffen. Danach erfährt der Leser mehr über Hélène, die sich zu einem Jungen und älter macht, um Zeitungen austragen und damit ihre Familie finanziell unterstützen zu können. Im letzten Teil schließlich erweist sich Roger als Hélène's Schutzpatron, als diese in eine brenzlige Situation gerät.

Die Geschichte einer wohl einzigartigen und außergewöhnlichen Freundschaft ist aus der Sicht Hélène's in Ich-Form geschrieben und versprüht bereits nach ein paar Seiten das gewisse Etwas, das französische Werke nun einmal auszeichnet. Man fliegt durch die Seiten, saugt die Atmosphäre auf und ist sozusagen mittendrin. Obwohl die Situation der beiden Hauptfiguren alles andere als rosig ist, gehen Leichtigkeit und Humor im Erzählstil nicht verloren.
Etwas gewöhungsbedürftig empfand ich allerdings die Dialoge. Hier haben die Übersetzer gerade, was die Ausdrucksweise von Roger betrifft, bestimmt ganze Arbeit leisten müssen.

Jedenfalls hat mir die Leseprobe gefallen. "Ich und Monsieur Roger" könnte ein unterhaltsames Buch über ein einzigartiges Pärchen sein, dem man sicher nicht jeden Tag begegnet.