Ungewöhnliche Freunde

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regenprinz Avatar

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Diese Leseprobe hat mir gut gefallen. Obwohl sie verschiedene Kapitelsequenzen aneinanderreiht, die im Buch so nicht direkt aufeinanderfolgen, hatte ich keine Probleme, in die Geschichte hineinzufinden.
Die 8-jährige Zeitungsausträgerin Joe lebt in einem schwierigen Umfeld - in ihrer eigenen Familie muss sie offenbar den Part der Erwachsenen übernehmen, die Geld verdient, damit Essen gekauft werden kann. Originell, wie sie es dann heimlich ihrer Mutter unterjubelt, die tatsächlich glaubt, ihr Geldbeutel sei zeitweise verzaubert? Rührend, wie Joe sich um ihre kleinste Schwester kümmert und sie zu sich ins Bett holt, wenn sich sonst keiner um die Ängste des Kindes schert. Ansonsten lebt Joe wohl in einem sozial eher randständigen Milieu mit finanzschwachen Mietern und Nachbarn, die man nicht geschenkt haben möchte. Entsprechend rüde ist auch der herrschende Umgangston, da ist Joe keine Ausnahme. Und trotzdem entwickelt sich da plötzlich diese zarte, ungewöhnliche Freundschaft mit dem neuen Nachbarn Monsieur Roger, der Joe eines Nachts mit der Schrotflinte vor einem Überfall rettet und dem sie daraufhin ein besonderes Geschenk macht ...
Ich hätte gerne weitergelesen - mich interessiert sehr, was es mit diesen Verrückten im Viertel konkret auf sich hat (die Nähe zur einer psychiatrischen Klinik?), ich möchte mehr über Joes Familie erfahren und auch ein bisschen mehr über den kauzigen Roger. Joe selbst ist mir bereits in dieser Leseprobe ans Herz gewachsen und auch der Erzählstil gefällt mir sehr gut, selbst wenn er mitunter sehr direkt ist (aber dadurch wirkt das Ganze recht authentisch).